Spaziergang mit Spukgeschichte

Am Montag machten wir eine Wanderung um Haus Marck bis zu der Kapelle (Mausoleum) um die sich eine Legende (Spukgeschichte) rankt die ich hier mal einkopiere. Wer nicht möchte muss die ja nicht lesen.

Das Mausoleum von Haus Marck

In einem schattigen Buchenwalde, unweit des alten Rittergutes Haus Marck, liegt die Begräbnisstätte der ehemaligen Bewohner diese Hauses. Es ist ein kleines Mausoleum.

Vor Jahren erhielt ein Handwerksmeister den Auftrag, die Särge im Inneren des Mausoleums mit einem Anstrich zu versehen.

Er begab sich mit einem Jungen Lehrling dorthin. Beide arbeiteten fleißig den ganzen Tag. Den letzten Sarg sollte der Lehrling am Abend auf Weisung des Meisters alleine streichen.

Der Meister ging fort, schlug, in Gedanken versunken, die schwere eichene Tür hinter sich zu und dachte nicht daran, dass nur er allein einen Schlüssel dazu in der Tasche hatte. Der Lehrling hatte während der Arbeit nicht gemerkt, dass die Tür ins Schloss gefallen war.

Als er seine Arbeit beendet hatte, wollte er die schauerliche Stätte, in der es ihm bei der einfallenden Dämmerung unheimlich geworden war, schnell verlassen. Er eilte zur Tür und fand sie verschlossen. Er rüttelte und zog daran, konnte sie aber nicht öffnen. Er klopfte und rief; niemand hörte ihn. Nur die Bäume des Waldes rauschten, und die aufgeschreckten Vögel flogen um ds vergitterte Fenster. Da fasste ein verzweifeltes Grauen den verlassenen Knaben; sein angstvolles Weinen verhallte in der Nacht.

Als er zur gewohnten Stunde nicht nach Hause kam, machten sich die Eltern auf die Suche. Aber erst in später Nacht dachten sie daran, dass er noch in dem Mausoleum sein könnte. Sie gingen mit dem Meister dorthin und fanden ihn in einer Ecke des düsteren Raumes liegen. Die Angst vor der langen einsamen Nacht hatte ihn getötet.

Ewald Kissing
Quelle: Stadtmuseum Ibbenbüren

Bei dieser Sage handelt es sich -wie bei den meisten anderen Sagen auch- darum, die Jugend von diesem Ort fernzuhalten.

Heute liegen die alten Särge unter der Kapelle, deren Haupteingang sowie die Fenster zugemauert wurden, den hinternen Eingang hat man mit einem Gitter verschlossen, so dass man nur noch einen Blick in den leeren Kapellenraum werfen kann.

Diese Maßnahmen waren erforderlich um unliebsame Besucher fernzuhalten, die dort in Vollmondnächten Treffen veranstalteten.

Die Gräber um die Kapelle gehören den Besitzern von Haus Marck, der Familie von Diepenbroick-Grüter.

Im Jahre 2000 wurde dort noch eine Gräfin beigesetzt. Die große Grabplatte ihres Grabes befindet sich als einzige etwas weiter von den Gräbern entfernt, und auch hier gibt es eine (Spuk)Geschichte, nämlich dass es unter der Grabplatte eine Treppe geben soll, die direkt unter die Kapelle führt.

~~ Bitte Vorschaubilder anklicken ~~

Bilder von dem Herrenhaus habe ich hier schon früher gezeigt.

Wer möchte kann die nachsehen, entweder hier im Blog oder auf meiner Webseite.


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18 Antworten zu Spaziergang mit Spukgeschichte

  1. ute42 sagt:

    Wow, der Baum ist umwerfend schön aufgenommen.

  2. do sagt:

    Gerade heimelig sieht das Mausoleum tatsächlich nicht aus. Dafür ist der Weg dorthin sehr schön.
    Herzlich, do

    • Agnes sagt:

      Bei Tag geht es ja noch, aber in der Nacht möchte ich dort keine Minute alleine sein.
      Die Kapelle liegt so versteckt im Wald, auf einer Anhöhe, die haben wir gesucht nachdem ich gelesen hatte, dass es bei Haus Marck eine Kapelle mit Mausoleum gibt.

  3. uli b sagt:

    …tolle herbstfarben sind das in diesem jahr! Ich bin ja öfter dort in der ecke, aber bis jetzt habe ich es noch nicht geschaftt zu besuchen. Deine bilder machen hunger auf einen besuch

    …gruß uli

  4. menzeline sagt:

    Hallo Agnes,
    der Baum und der Herbstwald, wunderschöne Aufnahmen, die mir gut gefallen.
    Das Mausoleum liegt zwischen diesen bunten Herbstbäumen, aber sehr idyllisch und erschreckend finde ich es nicht.
    Die Sage endet traurig und trotzdem finde ich sie sehr interessant, wer weiß, ob das nicht doch auf einer wahren Begebenheit beruht.
    Wünsche dir jetzt noch einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße
    menzeline

    • Agnes sagt:

      Das Mausoleum sieht im Herbst immer besonders gut aus, ich habe es auch schon im Frühling fotografiert, dann gefällt es mir nicht so gut.
      Ich lese gerne alte Sagen und Geschichten, besonders wenn man die Örtlichkeiten dazu kennt.

  5. Ingrid sagt:

    Wunderbare Herbstbilder und dann noch ein bisschen Grusel.

    Ich habe gerade eine Krimireihe begonnen, die dir auch gefallen könnte, von Jefferey Deaver.

    • Agnes sagt:

      Die letzten zwei Wochen waren ja ein Traum zum fotografieren, ich konnte gar nicht genug bekommen von den herbstlichen Eindrücken.

      Jefferey Deaver befindet sich auf meiner Wunschliste (aber noch weit hinten), ich habe noch nichts von ihm gelesen.

      Zur Zeit lese ich kaum, tagsüber bin ich oft unterwegs, dann brauche ich einige Zeit für die Fotos, und dann bleibt mir halt nicht mehr viel Lesezeit.

      Das wird auch wieder anders.

  6. Heinz-Josef sagt:

    Hallo Agnes,
    der Herbst ist dieses Jahr besonders farbig. Da hat keiner mehr viel Zeit für das Internet. Schöne Bilder hast du gemacht. Heute können wir noch einmal den Herbst in seiner Schönheit genießen und darum muss ich jetzt auch raus. Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag.
    Heinz-Josef

    • Agnes sagt:

      Der Herbst ist nur leider immer viel zu kurz, ich kann gar nicht alles besuchen was ich im Herbst gerne sehen möchte.
      Schloß Anholt und Schloß Nordkirchen gefallen mir auch immer so gut im Herbst, die habe ich in diesem Jahr leider nicht geschafft zu besuchen.

  7. minibar sagt:

    Der Junge hatte aber schwache Nerven.
    Danke für diese interessante Story.
    diese kleine Kapelle erinnert mich an die im Westerholter Wald, wo wir oft die Maiandacht draußen gefeiert hatten.
    Die Naturbilder sind sooo schön, danke
    deine Bärbel

    • Agnes sagt:

      Schwache Nerven??
      Na ich weiß nicht, ob ich da oben auf dem Berg bei völliger Dunkelheit in einem Mausoleum eingeschlossen sein möchte, da würde mir doch ganz anders.

  8. Spukgeschichten … ich bin dabei und lese so etwas gerne!
    Und Du warst sogar noch vor Ort des Geschehens … herrlich gruselig! :-)
    Dann noch in Verbindung mit diesen Herbstfarben … tolle Fotos!
    Ein Gruß von Helga

    • Agnes sagt:

      Im Herbst wirkt die Kapelle besonders schön finde ich, aber nur die Seite, die man vom Weg aus sieht. Die Rückseite ist weniger ansprechend.
      Ich habe die auch schon mal im Frühling fotografiert, das sieht nicht so ansprechend aus finde ich.
      Tagsüber ist es dort allerdings nicht gruselig, aber bei Dunkelheit möchte ich mich in dem einsamen Wald nicht gerne aufhalten.

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