Azure Window, das blaue Fenster

Aus aktuellem und sehr traurigem Anlaß werde ich zuerst diese Fotos zeigen.

Wir verbrachten unseren Urlaub auf Malta, das mal vorweg, und machten natürlich auch einen Ausflug zu der Insel Gozo. Die Haupt-Attraktion der kleinen Insel ist das „Azure Window“, das blaue Fenster oder azurblaue Fenster genannt.

Das ist eine eindrucksvolle Felsformation, ein durch Umwelteinflüsse entstandenes Felsentor etwa 100 m lang und 20 m hoch. Normaler Weise kann man mit einem kleinen Fischerbötchen hindurchfahren, aber leider war die See letzten Donnerstag zu stürmisch, so dass die Boote nicht fuhren, wir konnten nur einen Blick von der Küste auf das Fenster werfen.

~~ Bitte Vorschaubild anklicken ~~

Das azurblaue Fenster ist den rauen Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Ununterbrochene heftige Wellen und tosende Winde zerren ständig an der Substanz des Felsentors. Die Auswirkungen sind jährlich durch eine Vergrößerung des Torbogens zu erkennen.

Darum ist es auch bei Strafe untersagt auf die Felsen zu steigen, was leider viele Menschen nicht interessiert.

Heute Mittag hörte und las ich die aktuelle traurige Nachricht, dass das azurblaue Fenster eingestürzt ist.
Schwarzer Tag auf Gozo.
Sehr traurig finde ich das, und bin froh, dass wir es vor sechs Tagen noch gesehen haben.

Ministerpräsident Muscat zeigt auf Twitter ein Foto von dem Ort, nicht nur die Brücke ist eingestürzt, sondern auch der gesamte linke Block ist im Meer versunken.

Der Ort diente übrigens auch als Filmkullisse zu „Game of Thrones“, siehe hier Bild 5,
oder hier. Filmfreunde dieser Staffel werden es dann ja noch mal sehen.


Nachtrag:

Unterwasseraufnahmen vom eingestürzten blauen Fenster


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24 Antworten zu Azure Window, das blaue Fenster

  1. ute42 sagt:

    Schade. Dann seid ihr untern den Letzten gewesen, die dieses Naturwunder gesehen haben.

    • Agnes sagt:

      Der Gedanke, wenn wir nur eine Woche später dort gewesen wären (also heute) dann hätten das Fenster nicht mehr gesehen, macht schon traurig.

  2. Elke sagt:

    Liebe Agnes,
    Ute schrieb mir eben das du/ihr neulich auf Malta wart. Das wusste ich nicht…

    Es ist so traurig..also hattet ihr noch das Glück es zu sehen bevor es abgestürzt ist…
    Ich hatte heute Morgen auch davon geschrieben, weil ich demnächst Malta besuchen will. Was für ein Zufall das wir beide gleichzeitig davon geschrieben haben…

    Darf ich später bei dir lesen wie es euch auf Malta gefallen hat ?

    Liebe Grüsse
    Elke

  3. Werner sagt:

    Ich war auch bestürzt als ich es im Internet las, “ Berühmtes Felsentor eingestürzt „.
    Vor 12 Jahren war ich auf Malta und natürlich auch am Felsentor, mit dem Boot durchgefahren und auch drauf gestanden. Damals war es noch nicht verboten es zu betreten, wenigstens ein Schild haben wir nicht gesehen und wir waren nicht die einzigsten. Wenigstens habe ich es noch in Erinnerung also ist es nicht eingestürzt. :jubel: :jubel:

    Gruß Werner

    • Agnes sagt:

      Du warst schon mal da? Kann mich gar nicht an Fotos von Dir erinnern.
      Ist schon traurig, dass das einfach so eingestürzt ist.

      • Werner sagt:

        Ja, ich war schon mal da, sogar 2 mal. Das letzte mal vor 12 Jahren. Das erste mal mit meinen Eltern 1963. Fotos von meinen schon besuchten Ländern und Orte habe ich sehr wenige in das Netz gestellt, es wäre auch zuviel arbeit. Denn meistens habe ich gefilmt oder Video aufgenommen. Reisen war und ist immer noch ein großes Hobby von mir und seit ich verheiratet bin auch von meiner Frau.

        Grüßle Werner

        • Agnes sagt:

          Da hättest Du mir ja ein paar Tipps geben können, was ich mir unbedingt ansehen sollte.
          Wie hat Dir denn damals Popeye Village gefallen?

  4. Anna-Lena sagt:

    Das ist ja entsetzlich! So ein Kunstwerk und dann ist es plötzlich verschwunden. Hoffentlich sind keine Menschen zu Schaden gekommen.
    Sei froh, dass ihr rechtzeitig da gewesen sein, deine wunderbaren Fotos sind eine immer währende Erinnerung (nun mit Seltenheitswert).

    Was die Natur aufbaut, nimmt sie auch schnell wieder.

    Herzliche Grüße
    Anna-Lena

    • Agnes sagt:

      Es war sehr stürmisch an dem Mittwoch, da waren wohl keine Menschen dort.
      Außerdem war das Betreten je eh verboten, seit Januar sogar bei Strafe, da kann ich es eh nicht verstehen, dass die Menschen trotzdem da hoch gestiegen sind.
      Das ist mit solchen Felsen wohl ähnlich wie mit den Felsen von Helgoland oder den Kreidefelsen auf Rügen.
      Nur diese waren das größte touristische Highlight auf Gozo, das wird ein harter Schlag für die Insel wenn die Touristen weg bleiben.

  5. do sagt:

    Ich habe das Fenster zwar nicht real gesehen, aber ich verspüre dennoch einen Kloss im Magen, wenn ich sehe, dass ein millionen Jahre altes Naturdenkmal einfach verschwindet. Aber auch das ist Natur …
    Schön, dass ihr es noch intakt gesehen habt.
    Herzlich, do

    • Agnes sagt:

      Wir haben schon mehrmals darüber gesprochen, was wäre gewesen, wenn das vor unseren Augen abgesunken wäre.
      Wir konnten ja auch nicht mit Booten drunter her fahren, weil die See zu unruhig war.
      Aber an dem Mittwoch als es versunken ist, war das Wetter wohl mehr „katastrophal“ .

  6. Ingrid sagt:

    Wir waren zwar auf Gozo, aber das Blaue Fenster habe ich nicht gesehen. als ich hörte, dass es eingestürzt ist, habe ich gleich an euch gedacht. Dann habt ihr es wenigstens noch mal gesehen.
    LG, Ingrid

    • Agnes sagt:

      Das war ja eigentlich das Highlight von Gozo. Alle Busse mit Tagestouristen fahren dahin.
      Und Gozo lebt ja von den Tagestouristen, Hotels gibt es nach wie vor nicht sehr viele dort.
      Wegen der Natur und der Gemütlichkeit würde mir die Insel als Urlaubsort sehr gefallen, aber alles ist sehr hügelig und mit zunehmendem Alter mag ich die Steigungen nicht mehr so gerne.

  7. Edith T. sagt:

    Ich habe es auch gelesen und einen Filmbeitrag darüber gesehen.
    Wenn die Naturgewalten arbeiten, das ist die eine Sache, dagegen kann man nichts oder nicht viel machen.
    Wenn aber uneinsichtige Touristen mit für den Zusammenbruch verantwortlich sind, dann ist das etwas, das mich auf die Palme bringt.
    Touristen, welche Verbotsschilder missachten, sieht man allerdings leider überall und immer wieder.

    • Agnes sagt:

      Das wird behauptet, dass die Menschen die nach wie vor auf die Felsen geklettert sind mit dafür verantwortlich sind, dass alles eingestürzt ist.
      Aber so ganz kann ich das nicht glauben. Denn es ist ja nicht der Steg (die Brücke) eingebrochen, sondern der dicke Fels links im Meer ist versunken und hat die Brücke mitgerissen.
      Bei dem Eigengewicht der Steine können die paar Zentner Menschen eigentlich nicht so viel bewirken.
      Aber die Verbotsschilder waren ja auch wegen der Gefahr aufgestellt, und das die nicht beachtet wurden ist schon sehr unverständlich.

      • Ingrid sagt:

        Ich glaube auch nicht, dass die menschen Schuld sind, auch wenn ich es nicht gut finde, wenn Verbote missachtet werden. Aber das Meer holt sich eben im Laufe der Zeit einiges zurück: Felsen, Sand, Strände. Das ist eben so.

        • Agnes sagt:

          Ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass die Menschen, die unerlaubter Weise immer wieder die Brücke betreten haben zum Versinken des Pfeilers beigetragen haben.
          Die Verbotsschilder habe ich mehr als Sicherheitshinweis verstanden.
          Es ist auf jeden Fall mehr als verwerflich, sich über diese Verbote hinwegzusetzen.
          Auf Helgoland bricht auch immer wieder etwas ab, und die Kreidefelsen auf Rügen oder in Dover sind doch in ähnlicher Situation, dass immer wieder etwas abricht oder abrutscht.

  8. Liebe Agnes,
    als ich von diesem Einsturz las, dachte ich sofort an Dich und hoffte, dass Du dieses Naturdenkmal noch sehen und fotografieren konntest.
    Nach und nach werde ich nun Deine Malta-Fotos anschauen. Es sind so viele, dass ich etwas Zeit brauche. Ich freue mich darauf, weil ich noch nie dort war.
    Ein lieber Gruß von Helga

    • Agnes sagt:

      Wir waren gerade einen Tag wieder daheim, als der Felsen einstürzte.
      Ich konnte es zuerst gar nicht fassen.
      Vor allem weil nicht die Brücke eingestürzt ist, sonder der Felsen links im Meer in sich zusammengebrochen ist, und die Brücke dann mit in die Fluten gerissen hat.
      Die Natur holt sich halt oft Dinge zurück.
      Wir sind froh, dass wir es noch gesehen haben.

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