Ein sterbendes Naturdenkmal

Nahe Münster zwischen Handorf, Sudmühle und Mariendorf, stand bis 1970 die Boniburg. Am Steilufer der Werse hatte sich ein  preußische Regierungsrat 1870 in landschaftlich reizvoller Lage eine repräsentative Villa mit Blick auf den Fluß erbauen lassen.

Da die Boniburg im 2. Weltkrieg durch Bombardement stark beschädigt wurde, und in den 50er Jahren durch Brand erheblichen Schaden nahm wurde sie Ende der 70er Jahre gesprengt und endgültig abgerissen.

Erhalten geblieben sind die Parkanlagen sowie der sogenannte Boniburger Wald, der mit zahlreichen herrlichen Wanderwegen durchzogen ist, und somit optimale Voraussetzungen für ausgedehnte Spaziergänge und Radtouren durch alte und stattliche Baumbestände bietet.

Im Park der Boniburg wurde 1870 eine Blutbuche geplanzt, die bis einst als eine der größten und schönsten Rotbuchen im Raume Münster angesehen wurde.

Noch im Jahre 2005 war sie, mit einem Stammumfang von 6,60 m, der dickste Baum Münsters. Aufgrund von Pilzbefall hat sich Zustand des Baumes inzwischen derart verschlechtert, dass der Verfall nicht mehr aufzuhalten ist.

Seit 2006 bin ich in unregelmäßigen Abständen bei der Boniburgbuche gewesen, und sehe mit einer gewissen Trauer, wie dieser schöne Baum stirbt.

Daher habe ich mich entschlossen eine kleine photographische Übersicht der letzten Jahre zu erstellen sowie den weiteren Verfall und das Sterben des Baumes zu beobachten und zu dokumentieren.

Die Boniburgbuche
Ein sterbendes Naturdenkmal
Boniburgbuche
~~ Bild ist verlinkt ~~

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13 Antworten zu Ein sterbendes Naturdenkmal

  1. Hallo Agnes,

    ein passender Beitrag zum heutigen „Tag des Baumes“.

    Wie schade, daß der Pilz- und Insektenbefall dieses wunderschönen Exemplars nicht rechtzeitig entdeckt wurde, dann wäre eine Rettung vielleicht noch möglich gewesen.

    Liebe Zitantengrüße von
    Christa

  2. Agnes sagt:

    @ Christa

    Ich finde es auch schade, dass dieser wunderschöne Baum stirbt.

    Einige meinen, man hätte ihn besser gleich fällen sollen, als bekannt wurde, dass er nicht zu retten ist, aber ich denke dass er es verdient hat auf natürlich Weise zu sterben.

    Solche wunderschönen Bäume zu fällen, das tut mir auch immer in der Seele weh.

    Danke für Deinen Kommentar.

  3. Rolf sagt:

    Eine schöne Idee das Sterben zu dokumentieren. Ist schon schade um diesen prächtigen Baum.
    Ciao
    Rolf

  4. Agnes sagt:

    @ rolf

    Es ist wirklich schade um diesen schönen Baum. Leider habe ich keine Bilder aus den Jahren vor 2006, da hat er bestimmt noch voller ausgesehen.

  5. Helga/Rheinland sagt:

    Agnes, die beiden Fotos von 2007 und 2009 zeigen es überdeutlich, wie sehr der Baumstamm geschädigt ist. Das erinnert mich an das Lied „Mein Freund, der Baum“ von der unvergessenen Alexandra.
    Sonntagabendgrüße von Helga

  6. Agnes sagt:

    @ Helga

    Helga, an dieses Lied denke ich auch oft wenn ich vor der einstmals so schönen Rotbuche stehe.
    Ich bin nicht ganz glücklich darüber ihn so langsam sterben zu sehen, weil ich ihn immer so schön gefunden habe.

  7. Edith T. sagt:

    Was für ein Baum!!!
    Ja, wenn Bäume sterben oder gefällt werden, finde ich das auch immer sehr schlimm.
    Bäume üben eine große Faszination auf mich aus. Ihre Kraft, das Verwurzeltsein, das standhafte Trotzen gegen jedes Unwetter – sie sind einfach nicht zu toppen.
    Und die Rinde bestimmter Baumarten ist schon ein Hingucker an sich.
    Ein alter Baum symbolisiert für mich Lebenskraft und Lebenswillen!
    Schade um diese Blutbuche!

    Liebe Grüße, Edith T.

  8. Agnes sagt:

    @ Edith

    Mir geht es genau so liebe Edith, mich faszinieren Bäume auch sehr.

    Bäume sind Gedichte,
    die die Erde
    in den Himmel schreibt!
    Khalil Gibran (1883 – 1931)

  9. Bettina sagt:

    Hallo Agnes,

    ein stattlicher Baum, deine Idee alles fotografisch zu dokumentieren finde ich gut. So wird es immer eine Erinnerung geben.

    Grüße Bettina

  10. Agnes sagt:

    @ Bettina

    Obschon es eher eine traurige Dokumentation wird. Es tut mir immer weh, wenn ich sehe wie der Baum verfällt.

  11. Heinz-Josef sagt:

    Hallo Agnes,
    Buchen können bis zu 500 Jahre alt werden, deshalb ist es schade wenn ein so bekannter Baum nicht mehr zu retten ist. Viele Menschen haben bestimmt schon unter dieser Buche gestanden. Was sie wohl schon alles erlebt hat?
    Ich wünsch Dir einen schönen 1 Mai Tag.

    Heinz-Josef :winke:

  12. Dagmar sagt:

    Hallo Agnes,
    schade um den schönen Baum, auch wenn er alt ist, ist es für eine Buche wohl noch kein Alter.Schön das die Stadt den Baum nicht einfach fällt,sondern einem die Möglichkeit gibt sich allmählich zu verabschieden.
    LG Dagmar :freu:

  13. Agnes sagt:

    @ Heinz-Josef
    Solche Gedanken kommen mir auch oft bei alten Bäumen, was die alles schon gesehen und erlebt haben.
    Es ist schade, dass dieser so schöne Baum sterben wird.
    Außerdem liebe ich Blutbuchen sehr, wenn ich „stinkreich“ wäre und hätte ein Haus mit großem Garten, dann würde ich mir hinten in den Garten eine Blutbuche pflanzen mit einer weißen Sitzecke (Bank und Tisch etc.) darunter. *träum*

    @ Dagmar
    Einerseits ist es schön, dass dieser Prachtbaum nicht einfach der Säge zum Opfer fiel, aber das langsame Sterben zu beobachten ist auch keine Freude.

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