Ernst Ferstl

(*1955),
österreichischer Lehrer,
Dichter und Aphoristiker

© by Ernst Ferstl
ich bedanke mich bei Ernst Ferstl,
der mir erlaubte hier seine Zitate zu veröffentlichen



Wer immer nur spurt,
hinterlässt so gut wie nie Spuren.


Wir liegen falsch,
wenn wir uns nach denen richten,
die hinter uns stehen.


Unübersehbare Spuren hinterlassen wir dann,
wenn wir den Mut haben, Wege zu gehen,
die vor uns noch niemand gegangen ist.


Wer nur seinem Vergnügen nachrennt,
läuft an der Freude vorbei.


Gefühle erkalten,
sobald sie verheizt werden.


Ein Leben in Fülle lebt nicht vom Überfluss -
sondern von der Vielfalt.


Die uns nehmen, wie wir sind,
ersparen uns eine Menge Arbeit.


Ihnen brauchen wir nichts mehr vorzuspielen.


Wer einen Wald von Vorurteilen pflanzt,
dem gedeihen Holzwege
in Hülle und Fülle.


Wie soll jemand, der keine Zeit zum Genießen hat,
einen guten Geschmack entwickeln können?


Wo wir Gehör finden,
brauchen wir nicht mehr nach großen Worten
zu suchen.


Wissen ist Macht. Das ändert aber so gut wie nichts
an der Übermacht der Dummheit.


Das Fundament der Luftschlösser
besteht aus Gedanken,
das der Lustgärten aus Gefühlen.
(aus: Durchblicke)


Luftschlösser,
so groß sie auch sein mögen,
bieten höchstens Platz
für einen einzigen Menschen.
(aus: Unter der Oberfläche)


Das Hauptproblem
an einem wunderschönen Luftschloss
sind die vielen Falltüren.
(aus: Wegweiser)


Wer nach der Uhr lebt,
muss damit rechnen, dass ihm sein Leben
mit der Zeit auf den Wecker geht.


Wichtig ist, dass wir uns auch mit jenen verständigen können,
die wir nicht verstehen können.


Wer nichts Gutes an einem Menschen findet,
hat schlecht gesucht.


Es ist bequem, aber nicht gut,
das Bequeme für das Gute zu halten.


Die Angst vor den Höhen
und Tiefen ihres Lebens haben,
leben extrem mittelmäßig.


Manche Leute glauben,
die Weisheit mit Löffeln
gefressen zu haben,
dabei waren es in Wirklichkeit
nur Buchstabensuppen.


Vorurteile liefern Argumente,
die man sonst nirgends fände.


Jeder von uns kennt
die ganze Wahrheit.
Bruchstückhaft.


Missverständnis:
Manche Leute halten bereits
ein Aneinander-Gefallen-Finden
für Liebe.


Wir sollten anderen nur dann
Steine in den Weg legen,
wenn sie dort auf fruchtbaren
Boden fallen können.


Immer mehr nehmen sich
immer weniger Zeit,
ihrem Leben einen
persönlichen Stempel
aufzudrücken.


Hintergedanken verführen
leicht zu Vorurteilen.


Die Weltoffenheit mancher Leute
beschränkt sich im wesentlichen
auf ihr Maul.


Menschen ohne Humor
sind wie Häuser ohne Fenster.


Fundamentalisten:
Menschen ohne Hausverstand,
dafür mit einem Dachschaden.


Die einzige Erneuerung,
die manche Zeitgenossen
in ihrem Leben zulassen,
ist die ihrer Körperzellen.


Manche Zeitgenossen leben,
was ihre Weltanschauung betrifft,
immer noch auf den Bäumen.


Bei manchen Leuten
funktioniert das Blödsinnreden
so automatisch wie das Luftholen.


Zusammen leben:
Wir könnten einander mehr geben,
wenn wir voneinander
weniger verlangen würden.


Dass vieles in unserem Leben
anders kommt, als wir es uns
vorgestellt haben,
hat den Vorteil, dass wir
viel weiter kommen, als wir
eigentlich gehen wollten.


Die menschliche Faulheit
arbeitet unermüdlich.


Wer theoretisch liebt,
hat praktisch nichts davon.


Gelassenheit setzt
großzügiges Denken voraus.


Menschen, die nicht
an sich selbst glauben,
können anderen
keinen Halt geben.


Praktisch:
Ohne eigene Meinung
steht man immer auf Seite derer,
die Recht haben.


Ein einfaches Mittel,
die Welt zu verbessern,
ist, sich und anderen
etwas Gutes zu tun.


Wer mit offenen Augen und Ohren
durchs Leben geht,
findet immer wieder
Grund zum Staunen.


Vorsicht:
Wer in sich geht,
weiß nie,
wohin das führt.


Manche Leute denken nur noch praktisch.
Praktisch so gut wie nie.


Menschen, die in der Gegenwart leben,
haben immer Zeit für die wichtigste Zeit,
den Augenblick.


Die Vergangenheit im Rucksack der Gegenwart ist unerträglich.


Die Gegenwart ist,
woran wir uns in Zukunft erinnern werden.


Die Gegenwart ist schwer zu ertragen für jene,
die viel Vergangenes mit sich herumschleppen.


Wer sich an Vergangenes klammert,
hat keine Hand frei für die Geschenke der Gegenwart.


Wie soll jemand,
der die Gegenwart nicht nützt,
eine Zukunft haben?


Wer den Glauben an die Zukunft verloren hat,
findet auch in der Gegenwart keinen Halt mehr.


Die Kostbarkeit der Gegenwart ergibt sich aus der Gewißheit,
daß das Heute morgen ein Gestern sein wird.


Wer im Licht der Gegenwart lebt,
braucht sich um die Schatten seiner Vergangenheit
keine Sorgen zu machen.


Die Vergangenheit sollte nie soviel Platz in unserem Leben einnehmen,
daß sie die Gegenwart in den Schatten stellt.


Ernst Ferstl

© by Ernst Ferstl
ich bedanke mich bei Ernst Ferstl,
der mir erlaubte hier seine Zitate zu veröffentlichen

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