Immanuel Kant


deutscher Philosoph (1724 - 1804)

"Kant verstehen, heißt über ihn hinausgehen" Wilhelm Windelband. Präludien, 1883



Mit dem Alter nimmt Urteilskraft zu und Genie ab.


Wenn die Gerechtigkeit untergeht,
so hat es keinen Wert mehr,
daß Menschen leben auf Erden.


Bei Licht denken wir selten an Finsternis,
beim Glück selten an Elend,
bei Zufriedenheit selten an Schmerz;
aber umgekehrt jederzeit.


Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.


Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!


Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen:
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.


Eltern erziehen gemeiniglich ihre Kinder nur so,
daß sie in die gegenwärtige Welt, sei sie auch verderbt, passen.
Sie sollten sie aber besser erziehen,
damit ein zukünftiger besserer Zustand
hervorgebracht werde.


Dem, welcher ein Bein gebrochen hat,
kann man dadurch sein Unglück doch erträglicher machen,
wenn man ihm zeigt,
daß es leicht hätte das Genick treffen können.


Ich habe in meinem Leben viele gute und kluge Bücher gelesen.
Aber ich habe in ihnen allen nicht gefunden,
was mein Herz so still und froh gemacht hätte
wie die vier Worte aus dem 23. Psalm: Du bist bei mir


Die Ärzte glauben, ihrem Patienten sehr viel genützt zu haben,
wenn sie seiner Krankheit einen Namen geben.


Die sogenannten Religionsstreitigkeiten,
welche die Welt so oft erschüttert
und mit Blut bespritzt haben,
sind nie etwas anderes als Zänkereien um den Kirchenglauben gewesen.


Über Geschmack läßt sich nicht diskutieren.


Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit.


Phantasie ist unser guter Genius oder unser Dämon.


Der größte Sinnengenuß,
der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt,
ist, im gesunden Zustande,
Ruhe nach der Arbeit.


Wer sich zum Wurm macht,
soll nicht klagen,
wenn er getreten wird.


Demut ist eigentlich nichts anderes
als eine Vergleichung seines Wertes
mit der moralischen Vollkommenheit.


Mit dem Alter nimmt die Urteilskraft zu und das Genie ab.


Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.


Alles, was die Natur selbst anordnet,
ist zu irgendeiner Absicht gut.
Die ganze Natur überhaupt ist eigentlich nichts anderes,
als ein Zusammenhang von Erscheinungen nach Regeln;
und es gibt überall keine Regellosigkeit.


Mathematik ist eine Bedingung aller exakten Erkenntnis.


Handle so, daß die Maxime deines Willens
jederzeit zugleich als Prinzip
einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.


Die Pflicht gegen sich selbst besteht darin,
daß der Mensch die Würde der Menschheit
in seiner eigenen Person bewahre.


Im Reich der Zwecke hat alles einen Preis oder eine Würde.


Es gibt nur eine Ausflucht vor der Arbeit:
Andere für sich arbeiten zu lassen.


Schön ist dasjenige, was ohne Interesse gefällt.


Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen:
Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.


Wer sich zum Wurm macht,
soll nicht klagen, wenn er getreten wird.


Die Religion, die nur auf Theologie gebaut ist,
kann niemals etwas Moralisches enthalten.


Verbindet man Religion nicht mit Moralität,
so wird Religion nur zur Gunstbewerbung.


Der Glaube einer gottesdienstlichen Religion
ist ein Fron- und Lohnglaube
(fides mercenaria, servilis)
und kann nicht für den seligmachenden angesehen werden,
weil er nicht moralisch ist.
Dieser muß ein freier,
auf lauter Herzensgesinnungen gegründeter Glaube sein.


Eine Religion,
die der Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt,
wird es auf die Dauer gegen sie nicht aushalten.


Im Gleichnis Christi ist die enge Pforte und der schmale Weg,
der zum Leben führt, der des guten Lebenswandels;
die weite Pforte und der breite Weg,
den viele wandeln, ist die Kirche.


Eine Religion, die den Menschen finster macht, ist falsch;
denn er muss Gott mit frohem Herzen und nicht aus Zwang dienen.


Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten,
der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs
zu einem künftigen Kriege gemacht worden.


Der Krieg ist darin schlimm,
daß er mehr böse Menschen macht,
als er deren wegnimmt.


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