Femeiche in Erle

Überregional in Deutschland, aber auch in den nahen Niederlanden ist die über 1500 Jahre alte Femeiche bekannt und als touristisches Ziel beliebt.

Sie gehört zu den ältesten Bäumen Deutschlands und wird auf ein Alter von ca. 600 bis 1500 Jahren geschätzt. Im Volksmund wird die Femeiche auch Ravenseiche oder „dusendjohrige Eke“, also die tausendjährige Eiche genannt.

Am Ende des Mittelalters wurde unter den riesigen Krone dieser Eiche das Erler Femgericht als Freistuhl („Vreye Stoel tum Aßenkamp“) abgehalten. Der Freistuhl unterstand dem Stuhlherrn von Heiden, und es wurde über die Kirchspiele Erle, Raesfeld, Altschermbeck, Holsterhausen und Rhade im Namen des Kaisers über Schwerverbrecher wie Mörder, Räuber, Brandstifter und Meineider Recht gesprochen. Ein „Schuldig“ bedeutete immer den Tod. Über all die Jahre ist die Verfemung von Gert von Diepenbrock und zweier seiner Knechte wegen Schöffenmordes im Jahre 1441 durch den Freigrafen Bernt de Duiker. Erst im 16. Jahrhundert wurde die Gerichtsbarkeit vom Femgericht an den Münsteraner Fürstbischof übertragen.

Schon damals war dieser Baum als steinalt bekannt, und es rankten sich Geschichten und Sagen um ihn. Eine davon berichtet, dass in vorchristlicher Zeit die Femeiche dem germanischen Gott des Krieges und der Weisheit, Odin, geweiht war. Seine beiden Raben Hugin und Munin saßen in der Krone der Eiche, während Gott Odin unter der Eiche als Richter saß. Deswegen wird die Femeiche auch Ravenseiche (= Rabenseiche) genannt. Es liegt nahe zu vermuten, dass die Ravenseiche eine vorchristliche Opferstätte war, was durch die Lage des in unmittelbarer Nähe liegenden fränkisch-merowingisch Gräberfeldes untermauert werden kann.

Heute ist der Stamm völlig hohl und an vielen Stellen auseinandergebrochen. Das ist auf einen Pilzbefall zurückzuführen, den der damalige Pastor durch Ausschabung des Kernholzes „heilte“. Im Laufe der Jahre musste der Baum durch Holzstützen und Eisenringen gestützt werden, und auch ein professioneller „Baumdoktor“ kümmerte sich bereits um die Eiche. Aus dem Jahr 1892 ist die Angabe von viereinhalb Metern in Brusthöhe über den Stammdurchmesser überliefert, heute hat der Stamm in einem Meter Höhe einen gewaltigen Umfang von zwölf Metern.

Im Hauptartikel zur Femeiche sind noch viele Begebenheiten aufgelistet, bei denen damals bekannte und berühmte Persönlichkeiten es sich nicht nehmen ließen, die Femeiche zu besuchen. Heute ist das Gelände rund um die Femeiche in die Landschaft eingepasst; die Eiche selber ist nicht mehr zu betreten, allerdings umschließt ein naher Fußweg den Baum, so dass alle Einzelheiten sehr gut zu erkennen sind. Bänke und Informationstafeln laden zur Besichtigung ein.

Seit Juli 1996 ist die Femeiche aufgrund einer Verordnung des Kreis Borken mit der Bezeichnung „Femeiche“ und der Nummer I.J.1 als Naturdenkmal bei der Unteren Landschaftsbehörde gelistet.

Quelle: Wikipedia


Weitere Informationen:
Vermutlich wurde der Platz um die Eiche bereits zu germanischer Zeit als Kultstätte genutzt.
Etwa um 1800 entfernte man das morsche Holz aus dem Stamm, so dass eine Höhlung entstand, durch die das Innere des Baumes betreten werden konnte.
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