KlappentextDublin zwischen Boom und Brexit: ein Giftmord in besten Kreisen, eine taumelnde Stadt und eine Ermittlerin, die dringend eine Pause braucht.Patsy Logan ist raus … und mittendrin Patsy Logan, Kommissarin des Münchner LKA, nimmt sich Bildungszeit, so heißt es zumindest offiziell. Inoffiziell sucht sie in Dublin Zuflucht vor privaten Sorgen und beruflichem Ärger: Ihre Ehe kriselt, der unerfüllte Kinderwunsch belastet sie schwer und der verdiente Karrieresprung wird ihr zugunsten eines männlichen Kollegen verwehrt. Doch Patsy will in Irland nicht nur Abstand von ihrem Alltag gewinnen. Sie möchte auch Hinweisen von Menschen nachgehen, die ihren Vater lebend in Dublin gesehen haben wollen. Das ist einigermaßen verwirrend, denn: Patsys Vater ist seit vielen Jahren tot. Als in der österreichischen Botschaft eine junge deutsche Praktikantin mit Blausäure vergiftet wird, ist es mit Patsys Auszeit und ihren privaten Nachforschungen schlagartig vorbei und sie muss zurück zu ihrer alten Stärke finden. Zusammen mit dem irischen Team und dem Kollegen Sam Feuerstein nimmt sie die Ermittlungen auf - und blickt mitten in die hässliche Fratze von Ausbeutung und Kapitalismus. Meine Beschreibung„Boom Town Blues“ von Ellen Dunne ist der dritte Fall für Patrizia Logan.Für mich war es das erste Buch dieser Autorin, es wurde zwischendurch auf Inhalte der vorigen zwei Bücher hingewiesen. Ob ich dabei etwas versäumt habe, was ich hätte wissen müssen? Mir war es nicht ganz klar. Evtl. die Sache mit dem Vater? Zwischendurch glaubte ich, dass es besser gewesen wäre, die beiden Vorgänger zuerst zu lesen. Es beginnt mit einem spannenden Prolog, dann wird ein junges Mädchen vergiftet. Ein Zusammenhang ist absolut nicht erkennbar. Danach ein Rückblick auf Kate im Jahr 2006, auch da fehlt jede Querverbindung. Die Handlung ist spannend, aber es ist anfangs schwer reinzukommen. Der ständige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Namen die und Personen die nur kurz erwähnt werden und viel später wieder auftauchen erschwerten mir häufig den roten Faden zu sehen. Bei jedem Eintauchen in die Vergangenheit tritt etwas neues ins Licht, was dem Leser ein paar Erklärungen liefert, aber gleichzeitig neue Fragen aufwirft. Ein äußerst gewandter Schreibstil. Interessant und lustig finde ich wie die Autorin die Peronen beschreibt. Z. B. "Sichtbat über 60, elegant bis in die silbrigen Haarspitzen. Ein Blick in ihre Greifvogel-Augen ....." "... seine interessierte Miene bekam eine Delle." "Niemand sagte etwas. Martin Ackermann sah sorgenvoll aus, Angelika von Hertznaus Mund nuckelte weiter an ihrer Luft-Zigarette. Sam Feuersteins Augenbrauen berührten fast seinen Haaransatz." Ganz nebenbei erfährt der Leser einiges über faule Immobilienkredite und andere Machenschaften. Der Leser wird nicht mit zu vielen Infos überschüttet. Tragische Schicksale, die so manchen Familienvater verzweifeln lassen werden vor dem Leser ausgebreitet. Am Schluß leider ein paar unbeantwortete Fragen. Bleibt Patsy in Irland? Wird die Zusammenarbeit zwischen Patsy und Sam weiter gehen? Fazit: Stellt den Gerechtigkeitssinn der Leser auf eine harte Probe ![]() |