Tess Gerritsen / Totenlied

Klappentext

Eine verstörende Melodie, ein tragisches Schicksal, ein tödliches Geheimnis ... Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit nach Hause. Es enthält eine handgeschriebene, bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem schwierigen Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus, etwas, was das Wesen von Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise zu verändern scheint. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen ...

Meine Beschreibung

Ich bin ich ein großer Fan von Tess Gerritsen. Die Rizzoli & Isles Reihe habe ich komplett gelesen. Auf jedes neues Buch von ihr freue ich mich, auch wenn es (wie dieses) nicht zur der o. g. Serie gehört.

Das Buch ist wie nicht anders erwartet bei der Autorin spannend, auch wenn es kein "typisches" Gerritsen-Buch ist. Es ist nicht mit der Serie um Rizzoli & Isles zu vergleichen. Die Geschichte startet spannend und hat mich sehr gefesselt.

Es gefiel mir, daß sie auf zwei Zeitebenen schreibt. Der historische Teil mit der Nazi-Vergangenheit Italiens war sehr interessant, macht aber auch betroffen. Und das obschon ich Büchern vom Holocaust (wegen Überfütterung) inzwischen nichts mehr abgewinnen kann.

Das Buch beginnt in der Gegenwart. Julia Ansdell, eine erfolgreiche Violinistin, kauft in einem Antiquitätenladen in Rom ein altes Notenbuch. In diesem findet sie eine handgeschriebene Komposition, der Walzer eines unbekannten Komponisten. Im anderen Handlungsstrang schreibt die Autorin über Venedig im zweiten Weltkrieg. Es geht um den jungen Lorenzo, einen begnadeten Geigenspieler, und seine jüdische Familie. Zwischen dieses beiden Ebenen schaltet die Autorin hin und her und ich empfand jede für sich allein spannend.

Das Buch ist unheimlich berührend, eine spannende wie mysteriöse Geschichte.

Das Ende bringt dann eine unerwartete Überraschung, ich hätte nie diesen Ausgang erwartet.. Allerdings war mir die Auflösung dann etwas zu banal, die Geschichte baute so viel Spannung auf, die dann leider am Ende verpufft. Schade, dass das Buch so unspektakulär und in keiner Weise außergewöhnlich oder originell abgeschlossen wird.

Das Musikstück "Incendio", um das es in dem Roman geht, wurde von Tess Gerritsen dazu komponiert. Es lohnt sich den Walzer beim Lesen des Buches einmal anzuhören.
Hochachtung an Tess Gerritsen für diese Komposition.


Fazit:
Bis auf die kleine Schwäche am Ende, ein großartiges Buch, das aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds auch zum Nachdenken anregt.




Originaltitel:

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Agnes Welt
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