Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt / Die Opfer, die man bringt

Klappentext

Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe. Er ist hochintelligent. Steht vor seiner schwersten Entscheidung. Aber wird er auch das Richtige tun? Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.

Meine Beschreibung

Als Fan der Sebastian Bergmann Reihe von Hjorth & Rosenfeld habe ich zwei Jahre sehnsüchtig auf diesen 6. Band gewartet und mich riesig gefreut, als er endlich erschien.

Leider ist der aktuelle Fall jedoch weniger gut konstruiert, wie ich es von den Autoren gewohnt bin und erwartet hatte. Die Story ist nicht schlecht, ist aber nicht so spannend und mitreißend wie die vorherigen Bücher und weist einige Längen auf. Anfang und Schluss des Krimis sind sehr spannend, dazwischen allerdings hatte ich Mühe weiterzulesen.

Mich störten z. B. die vielen Rückblicke, ob die jemand braucht der die fünf vorigen Bücher nicht gelesen hat wage ich zu bezweifeln, denn trotz aller Rückblicke sollte man das neue Buch "Die Opfer, die man bringt" nicht ohne das Vorwissen der fünf anderen Bände lesen, das ist meines Erachtens absolut sinnlos. Das Beziehungsnetz der Personen untereinander ist so komplex, und die diversen Anspielungen kann man ohne Vorwissen nicht begreifen.

Außerdem ist im Laufe der fünf Krimis schon zu viel passiert, das kann gar nicht alles noch einmal in Rückblicken erwähnt werden, auch wenn so viel Zeit zwischen den Erscheinungsterminen der Bände liegt muß das nicht sein. Vielmehr sollt darauf hingewiesen werden, daß es unbedingt notwendig ist, die Bände chronologisch zu lesen. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen (wird behauptet), aber um die ganzen Verbindungen des Teams untereinander zu verstehen, muß man wirklich mit dem ersten Buch beginnen.

Für mich war es schön "alte Bekannte" wiederzutreffen und zu lesen wie sich die einzelnen Personen weiter entwickeln. Ich war sehr gespannt wir es mit Billy weitergeht, aber das "Problem" bleibt auch am Ende dieses Buches offen, so dass ich denke es wird einen Folgeband geben. Auch die Schicksale von Sebastian und Vanda sind so nicht abgeschlossen. Interessant ist vor allem das Leben des Sebastian Bergmann, gewissermaßen die Hauptfigur der Reihe, der meistens so ekelig rüberkommt, dass man ihn nur noch ablehnen kann, und dennoch für mich ein armseliges Wesen ist.

Der eigentliche Fall um die Vergewaltigungen rückt bei so viel Personen und Problemen leider ein wenig in den Hintergrund. Und besonders störten die vielen Rückblicke, die ich nicht brauchte. Wobei das rasante Ende, auf das sicher niemand in der Form gekommen ist, die negativen Seiten (Rückblicke) reichlich gut macht.


Fazit:
Für mich als Anhänger dieser Reihe war das Buch ein "Muss", Leider kommt es qualitativ nicht an die früheren Bände heran. Es war spannend, aber nicht durchweg fesselnd. Ermittlerteam sowie überraschenden Wendungen und einem verblüffenden Ende.




Originaltitel: "En högre rättvisa" übersetzt von Ursel Allenstein und Ulla Ackermann

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Agnes Welt
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