Lars Kepler / Hasenjagd

Klappentext

Joona Linna sitzt bereits seit zwei Jahren im Hochsicherheitstrakt der JVA Kumla ein, als er zu einem heimlichen Treffen mit dem schwedischen Premierminister gebeten wird. Die Regierung benötigt dringend seine Hilfe. In einem wohlhabenden Stockholmer Viertel ist ein Mann bestialisch ermordet worden, vermutlich ein terroristischer Anschlag. Die Tat wird geheim gehalten. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord, nach ähnlich brutalem Muster: Beiden Opfern wurde vor ihrem quälend langsamen Tod ein Kinderlied vorgespielt.

Joona Linna und Saga Bauer sind gezwungen, unter höchster Geheimhaltungsstufe ermitteln, um den gnadenlosen Mörder aufzuhalten.

Meine Beschreibung

Es ist der sechste Fall für den Ermittler Joona Linna und Saga Bauer.

Ich werde (muß) auf jeden Fall die vorigen Bücher noch lesen, da ich doch gerne wissen möchte, wieso Joona Linna in diesem Band im Gefängnis sitzt. Der Grund wird nur kurz angerissen.

Das Buch beginnt rasant und knallhart und sehr spannend mit dem Mord an einem Politiker, und es wird ein terroristischer Hintergrund vermutet. Der Staatschutz hält diesen Mord geheim, angeblich ist der Außenminister an einer kurzen Krankheit gestorben. Der Premierminister befürchtet das nächste Opfer zu sein und bittet Joona Linna, den Fall unter höchster Geheimhaltung aufzuklären.

Ich frage mich wie es möglich ist, dass ein inhaftierter Ex-Ermittler mal eben so aus dem Gefängnis geholt wird um zu Ermittlungszwecken eingesetzt werden kann? Ziemlich unlogisch fand ich.

Verschiedenen Handlungsstränge die zuerst nichts miteinander zu tun haben, erzeugen Spannung, ich wollte endlich erfahren wie alles zusammenhängt. Auch ist es gar nicht so einfach, eine Verbindung zwischen den Opfern zu finden, was ebenfalls zur Spannung beiträgt.

Die Story ist grausam und nichts für zarte Gemüter, es geht oft sehr brutal und blutig zu. Es gibt viele detaillierte Beschreibungen von Verletzungen und Blut, was nicht jedermanns Sache ist.

Saga und Joona sind sehr symphatisch und überzeugen in ihrer Rolle, ihre Charaktere sind gut beschrieben. Die beiden überzeugen mich. Joona Linna hat die ganz besondere Fähigkeit sich in Mörder hineinzuversetzen. Die Figur gefällt mir.

Rex, der Starkoch, ist eine sehr interessante Figur, bei der ich mir lange nicht klar war ob ich nun eigentlich mag oder nicht.

Es heißt zwar die Bücher sind in sich abgeschlossen, dennoch sollte man die Bücher wohl besser chronologisch lesen. Ich bin nicht davon überzeugt dass es für mich gut war mit Band 6 zu beginnen. Immer wieder hatte ich Fragen, war mir etwas unklar, kurz und gut mir fehlte das Vorwissen der vorigen Bände. Z. B. die Frage wer sind Summa, Lumi und Disa. Dazu muß ich wohl erst die fünf vorigen Bücher lesen.

Erschreckend und überflüssig fand ich die Szene mit Jeanette. Ich fand ein wenig eklig, was sich da abspielte. Wie kann eine Ermitterlin so etwas machen, ohne sich über etwaige Folgen im Klaren zu sein.

Der mittlere Teil ist viel zu zähflüssig und langwierig. Als Leser hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte künstlich in die Länge gezogen wird. Ich begann die Seiten etwas zu überfliegen, habe aber weitergelesen. Und es hat sich gelohnt. Das Ende war richtig packend. Ich hätte mir das für das gesamte Buch gewünscht.

Am Ende also wieder Spannung pur allerdings mit Ende offen. Der Cliffhanger gefiel mir nicht, auch die Leseprobe (Prolog vom 7. Buch), empfand ich da eher plump. Irgendwie schon frech. Für mein Gefühl brauchte diese Buch keine 650 Seiten mit ca. 200 Seiten weniger wäre es ein super Thriller geworden.

Da es im Buch um Kanichen geht, befremdet mich der Titel Hasenjagd. Und das Cover paßt zwar vom Stiel zu anderen Büchern der Serie, aber ich frage mich welches Tier hier dargestellt wird. Das sieht gar nicht nach einem Kaninchen oder Hasen aus, sondern eher nach einem Fuchs.


Fazit:
Ein Thriller mit vielen Wendungen. Wer sich von Brutalität nicht abschrecken lässt, dem wird dieses Buch gefallen. Das Mittelteil hat Längen, aber Anfang und Ende überzeugen. Trotz der Längen im Mittelfeld werde ich vorhergehenden Fälle mit Joona Linna und Saga Bauer lesen. Der Cliffhanger am Ende hat mir allerdings gar nicht gefallen.




Originaltitel: "Kaninjägaren" übersetzt von Thorsten Alms

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