Meade, Glenn – "Projekt Wintermond"

Klappentext

Jennifer Marchs Vergangenheit wird von einem dunklen Geheimnis geprägt: Vor Jahren drang ein Unbekannter in das elterliche Haus ein, ermordeten Jennifers Mutter und verletzte ihren Bruder schwer. Zugleich verschwand ihr Vater spurlos. Diese Ereignisse holen die junge Frau wieder ein, als in den Schweizer Alpen die Leiche eines Mannes entdeckt wird, der die Papiere ihres Vaters bei sich trägt. Jennifer begibt sich in die Schweiz, um den rätselhaften Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch sie ist nicht die Einzige, die sich für den Toten interessiert – der CIA und Mitglieder der russischen Mafia heften sich an ihre Fersen, und Jennifer gerät unversehens in tödliche Gefahr …

Meine Beschreibung

Das Buch ist in der ersten Hälfte sehr eingängig und kurzweilig und spannend geschrieben. Es baut sich alles gut auf, aber dann in der zweiten Buchhälfte läßt die anfangs aufgebaute Spannung gravierend nach, die Geschichte wird immer unglaubwürdiger.

Stellenweise ist die Handlung für mich leider so unrealistisch, dass es fast lachhaft ist. Wie kann diese ängstliche zarte Jennifer den Profikiller der sie verfolgt und offensichtlich erschießen will, mit einem Kugelschreiber so verletzen, dass er seine MP fallen läßt? Diese MP nimmt Jennifer dann auf und erschießt den Killer. Das war der Punkt an dem die anfänglich positive Meinung zu dem Buch bei mir einen Knacks zu bekommen.

Als dann 60 Seiten weiter Jennifer eine Waffe in die Hand gedrückt bekommt und gefragt wird (wörtlich) „Haben Sie schon mal geschossen?“ Sagt sie „Nein“!

Wußte der Autor an der Stelle nicht mehr was er zuvor geschrieben hatte?

Unklar ist mir auch, wieso Jennifer und ihr Begleiter von Brig (in der Schweiz) nach Murnau fahren, welches (ich habe laut gelacht) nur 5 km entfernt sein soll. Meines Wissens gibt es in der Schweiz keinen Ort Murnau, ich wurde auch durch Suchmaschinen nicht fündig, und Murnau am Staffelsee ist knapp 500 km entfernt.

Sehr schlecht recherchiert. Die Beschreibung vom Rathaus in Murnau weicht völlig vom Aussehen des Gebäudes abweicht, wenn man das Gebäude nicht kennt, warum dann überhaupt diese überflüssige Beschreibung des Gebäudes?

Das waren jetzt nur zwei von mehreren Ungereimtheiten die mir aufgefallen sind. So zum Beispiel, wenn am Anfang des Buches jemand vergewaltigt wird, und später heißt sie entkam nur knapp einer Vergewaltigung.

Vielleicht denken andere Leser das sind doch nur Kleinigkeiten, mag sein, aber mir fielen sie auf und mich störten sie sehr.

Spannend blieb es trotz dieser gravierenden Fehler bis zum Schluss, denn es erschließt sich dem Leser nicht zu offensichtlich wer denn nun gut oder böse ist.

Allerdings hatte ich hatte am Ende noch einige Fragen, auf die ich keine Antworten bekam.

Man sagte mir, das Buch „Operation Schneewolf“, vom gleichen Autor, sei Klassen besser, evtl. lese ich das noch mal, ansonsten war’s das für mich von diesem Autor.

Fazit: Schlecht war das Buch nicht, der Plot an sich ist spannend. Aber die Geschichte selbst ist teilweise so unrealistisch, dass es mich gestört hat. Wer nicht zu kritisch auf diese eigentlich wichtigen Dinge achtet, dem wird das Buch durchaus gefallen.



Originaltitel: Web of Deceit, übersetzt von Karin Meddekis

Zurück zu:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Buchbeschreibungen
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Agnes Welt
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~