Stäber, Bernhard - "Vaters unbekanntes Land"

Klappentext

Nachdem der Psychologe Arne Eriksen nur knapp einem Mordanschlag entgangen ist, sucht er die Abgeschiedenheit Norwegens, um sein Leben wieder in klare Bahnen zu lenken. Doch kaum im Land seines Vaters angekommen, gerät er mitten in die Ermittlungen zu einem Mordfall: Der Sohn eines bekannten Verlegers wurde tot und verstümmelt aufgefunden. Die Polizei tappt im Dunkeln und bittet Arne, ein Täterprofil zu erstellen – aber die Schrecken aus seiner Vergangenheit schlafen nicht. Er muss sich seinen Ängsten stellen, um in die Psyche des Mörders einzutauchen und ihn aufzuhalten …

Meine Beschreibung

Der Prolog beginnt total spannend und hat mich sofort gefesselt.

Dann allerdings ist der Einstieg ein wenig langatmig, der Autor läßt viel Zeit damit der Leser Arne ausführlich kennen lernt, versteht dann auch wieso Arne seine Panikattacken bekommt und begleitet ihn auf seiner Reise nach Norweben.. Die Spannung ist dann schnell da und steigert sich. Und spätestens da begreift der Leser wie wichtig diese ausführlichen Beschreibungen für die Story sind. Der Autor hat seinen roten Faden sehr gut durchdacht und geplant.

Vielleicht nicht jedermans Geschmack sind die Seiten mit den Beschreibungen aus den schamanischen Riten, der Mythologie der Labyrinthe, die griechischen Sagen und die teilweise wie Fantasy-erscheinenden Zustände aus der Trance. Mir jedenfalls erscheinen diese Passagen unglaubwürdig und zu weit hergeholt.

Die Story an sich ist spannend aufgebaut, mit einigen Überraschungen und einer schlüssigen Auflösung. Eine komplexe Handlung mit vielen unverhofften Wendungen war dann trotz einiger Längen sehr spannend und wurde zum Ende wirklich rasant.

Stäbers Schreibstil ist sehr fesselnd und gut zu lesen, der Autor schafft eine lebendige Atmosphäre durch seinen detailreichen und wohlgesetzten Schreibstil. Sätze wie "Das Meer war ein nachtschwarzes Tuch, das in der Ferne mit dem nur wenig hellerem Himmel verschmolz." sagen aus wie gut er sich auszudrücken versteht.

Klar und deutlich werden Personen und Umgebung beschrieben. So kann man sich die Personen auch detailliert vorstellen, was gerade bei dem Mörder am Ende noch ziemlich gruselig wird. Außerdem wir in diesem Buch die Landschaft Norwegens sehr schön beschrieben, man spürt die Liebes und Begeisterung des Autors für seine neue Heimat.


Fazit: Ein grandioser Thriller, mit viel Nervenkitzel, ausgesprochen guter Recherche und viel Hintergrund. Bernhad Stäber ist ein großartiger Beobachter und Erzähler. Sein Schreibstil ist überaus angenehm und vermag mit leisen Tönen zu fesseln.


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