Die Hochzeit von meiner Internetfreundin Damaris und Dirk
Dirk hatte seiner Damaris eine Hochzeitsfeier in einem Schloss möglich gemacht, 
ich zitiere aus der Hochzeitseinladung (entnommen der speziellen Website zur Hochzeit):
"Sich einmal im Leben wie eine Prinzessin fühlen ... der Traum von vielen kleinen Mädchen.
Mein Prinz hat mir diesen Traum erfüllt ... ein ganzes Wochenende sind wir Schlossherren und 
laden zum Tanz.
Leider sind Märchen nur Märchen und unsere Schatzkammern sind nicht so voll wie in der 
damaligen Zeit der Königshäuser.
Aus diesem Grund zahlen wir Miete und müssen auch sonst eine ganze Menge selbst machen :-))
Aber wir sind uns sicher, dass wir dieses besondere Ambiente für diesen besonderen Tag zu 
etwas einmaligem werden lassen können.
Der Charme aus einer längst vergangenen Zeit mischt sich mit modernem Design. Auch gibt es 
keine offenen Feuerstellen mehr sondern eine traumhafte Großküche. 
Schloss Ebersberg ist ein Selbstversorgerhaus. Das heißt, das die Mieter sich selbst 
verköstigen müssen und auch am Abreisetag ein Großreineputz ansteht - Hilfe wird natürlich 
gern angenommen :-))
Das mit dem selbst verköstigen gilt natürlich nicht für unsere Gäste ... dafür sorgen schon wir."
Damit ist schon viel gesagt, ich fang dennoch mal chronologisch mit dem Bericht an. 
Ich kenne Damaris schon einige Jahre aus dem web, und vor zwei Jahren hatte ich das 
Vergnügen sie persönlich kennen zu lernen. Sie hat mir immer gesagt, wenn ich einmal 
heirate lade ich Dich ein, und --- sie tat es. Mein Mann, der Nichtinternetinteressierte 
wollte leider nicht mitfahren, so fuhr ich am Freitag per Eisenbahn alleine ins Schwabenländle.
Mein Endziel war Backnang, und dort sollte ich abgeholt werden, so hatte es Damaris 
organisiert, denn zum Schloss gibt es keine andere Verbindungen.
Matthias (keine Ahnung wer das ist) sollte mich abholen und Matthias wollte mich 
lieber in Stuttgart abholen, war bequemer für ihn. Für mich auch, bedeutete es doch 
einmal weniger umsteigen.
Ich wusste nur besagter Herr heißt Matthias und hatte von Damaris für alle Fälle 
seine mobile Telefon Nummer, mehr nicht. Keine Ahnung ob Matthias 20, 40 oder 60 Jahre 
alt ist oder sonst was, nur nett sollte er laut Damaris sein (stimmt er ist nett). 
Es war schon im Vorfeld zu lustig, die Überlegungen und Vorstellungen wie wir uns 
finden könnten oder auch nicht. Von rote Rose in der Hand bis hin zur Lautsprecherdurchsage 
"die kleine Agnes hat Matthias nicht gefunden". :-))))
Der Zug endete in Stuttgart und ca. 500 Leute strömten dem Ausgang entgegen. 
Vorsichtig um mich schauend schlenderte ich dem Ausgang des Kopfbahnhofs zu. 
Schaute jedem Herrn der alleine war erwartungsvoll ins Gesicht --- nirgendwo eine 
Reaktion. Am Ende des Bahnsteigs stand dann jemand mit einem Schild 
Hochzeit
Schwarz
Shuttle
ich schaute den Träger des Schildes freundlich an, er kam auf mich zu und sagte 
wer mich so nett anlacht kann dann nur Agnes sein!! 
Nach 45 Minuten Fahrtzeit, mit netter Unterhaltung,  trafen wir auf Schloss 
Ebersberg ein, und ich konnte endlich Damaris in meine Arme schließen sowie 
ihren Dirk kennen lernen. Er hat sie verdient finde ich, ein feiner Mensch, 
den ich sofort mochte.
Sylvia die Partnerin von Shuttle-Matthias führte mich in mein Schlafgemach, 
oder heißt das im Schloss anders? Kemenate vielleicht? 
 
Blick aus dem Fenster unseres Schlafzimmers
Es gibt Menschen, die sieht man und mag sie (das Gegenteil gibt es auch) bei 
Sylvia und Matthias war es so mit dem Mögen auf den ersten Blick, ich mochte 
sie beide auf Anhieb.
Endlich lernte ich auch Damaris ihren besten, den allerbesten, Freund 
Piet  
kennen, und jetzt kann ich Damaris verstehen. So was wie Piet gibt es bestimmt 
nicht noch einmal. Ich kannte ihn flüchtig, wir hatten schon mal Mailkontakt, 
er hatte mir sogar einmal etwas gebrannt, aber so richtig kannte ich ihn halt 
nicht. Piet ist einfach unbeschreiblich toll. Damaris hat Recht, wenn sie über 
Piet schreibt. Er ist ganz einfach zu beschreiben; er ist ein Teil von mir. 
Es gab noch einiges im Schloss vorzubereiten für den morgigen Tag, und so konnte 
ich mich ein wenig nützlich machen. 
Später traf dann unter anderem noch Lydia ein, die ich ebenfalls schon seit längerer Zeit kenne 
und jetzt endlich persönlich kennen lernte. Auch hier, Sympathie auf den ersten 
Blick. Wir beide teilten auch das Schlafgemach im Schloss für die folgenden zwei Nächte. 

Ein Photo von Schloss Ebersberg.
Damaris hat es im Winter aufgenommen.
Ich habe leider kein Photo aus der Ferne machen können. 
Damaris wird mir den "kleinen Diebstahl" sicher gestatten und verzeihen :-))).
Der Freitag endete mit einem Grillabend. Doch wegen der Kälte nahmen wir das Essen 
im Schloss ein, nur der liebe Piet stand draußen und grillte für uns. 
Auch die dritte Bettnachbarin unserer Kemenate traf während des Essens ein. 
Felicitas, von der ich bis dato nichts gehört hatte. Erste Kontakte untereinander 
wurden geknüpft, alles in allem ein geselliger Abend.

Die Tür zu unserem Schlafgemach 
Samstagmorgen, hieß es dann Frühstück selber machen, was super lustig war, und 
gemeinsam frühstücken natürlich.
Damaris verkrümelte sich danach zum Friseur und überließ uns das Schloss -- und 
den Bräutigam. Nicht ohne ihm den weisen Rat zu geben er müsse unbedingt vorher 
seine Hände eincremen, damit der Ring besser flutscht.
Das Mittagessen war vorbereitet und musste in der Großküche nur noch erwärmt werden, 
danach konnten sich alle in den schicken Zwirn schmeißen und nach Backnang zur 
Stiftskirche fahren.
Der Himmel sah nicht gut aus, aber zumindest war es trocken, bis dahin. Denn als wir 
die Kirche verließen weinte er Freudentränen. Die Trauung war sehr schön, vor allem 
die Predigt hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich hoffe Damaris hat den Text 
bekommen und veröffentlicht ihn auf ihrer HP. Eine Freundin von Damaris sang zwei 
Lieder während der Trauung, "You light up my life" war das eine, ist vielleicht bekannt, 
Piet sprach die Fürbitten, beides war sehr persönlich und einfach schön.
Das Brautpaar hatte alles so super organisiert, dass Freunde mit Tischen, Kühlboxen 
gefüllt mit Sekt und natürlich den dazu erforderlichen Sektgläsern vor der Kirche 
alles für einen Sektempfang aufgebaut hatten. Nur leider standen wir alle hilflos 
und schutzsuchend mit unseren Schirmen im Regen. 

Piet (wer sonst) stand mit einem großen weißen Schirm hinter dem Brautpaar und 
beschirmte die beiden.
Wer das TB von Damaris liest, der weiß, dass sie 2 Tage vor der Hochzeit einen solchen 
Schirm suchte *schmunzel*.
Super und einmalig war sicher das Brautauto des Hochzeitspaares. Damaris, bei 
Daimler arbeitend, hatte sich vor Jahren schon gewünscht, dass sie im Falle einer 
Heirat gerne einen Actros als Brautauto haben möchte.
Wer so wenig Ahnung von Autos hat wie ich weiß jetzt nicht was ein Actros ist ;-))), 
--- es ist ein großes Auto, ein sehr großes, noch größer als das, was Du jetzt denkst. 
Es ist ein LKW, und was für einer.
 
So stand also ein solcher Mercedes Actros, geschmückt vor der Kirche um Damaris und 
Dirk ins Schloss zu fahren.
Hupend folgten wir dem hupenden LKW durch den Regen, die Hupe von dem Riesenauto war irre. 
 
Der festlich gedeckte Saal
Eine Luftballon-Aktion fehlte natürlich auch nicht, ...
 

... und für ein Stündchen konnten wir den schönsten Sonnenschein genießen. 

Das Brautpaar vor dem größten Brautauto, welches ich je sah 
Während das Brautpaar sich stressigen Fototerminen vor der Schlossmauer etc. unterziehen 
durfte, durften Lydia und ich auf dem Fahrersitz des 
Brautautos Platz nehmen, und die super Hupe mit dem einmaligen Klang zu betätigen durften. 
Willy der Brautwagenfahrer, der abends mein Tischnachbar war, hatte es uns gestattet. 
Es war irre die Hupe des Trucks zu betätigen. ;-)))
Ich will den Bericht über das Kaffeetrinken und Abendessen nicht zu sehr ausschmücken, 
die Torten waren köstlich und das Abendessen *wasserimmundzusammenläuft* einfach 
ein Traum. Soll ich die Menükarte einscannen?
 

Ein Teil des Vorspeisentisches 
Vom Hauptgang des Hochzeitsessens hab ich leider keine Photos mehr machen können, 
ich war nicht schnell genug dort gewesen.  Die Speisen wie auch das Dessert waren 
nicht weniger köstlich wie die Vorspeisen.
Der Hochzeitsabend verlief mit Essen eben, mit Tanz diversen Spielen und endete damit, 
dass sich einige Herren die letzten Luftballone holten, und das ausströmende Helium 
einatmeten um dann mit einer Piepsstimme ohnegleichen zu sprechen begannen. Ich 
musste mir den Bauch festhalten vor Lachen. Als dann noch zwei Damen das Spiel 
mitmachten und mit der Piepsstimme Liedchen sangen war der Spaß perfekt.
Irgendwann zwischen 3 und 4 sackten wir müde in die Federn, morgens gemeinsam aufräumen, 
frühstücken, noch ein bisschen aufräumen, dann musste ich mich verabschieden und die 
liebe Lydia brachte mich zum Bahnhof nach Backnang.
Die Fahrt bis Stuttgart war super angenehm, aber als ich in Stuttgart umstieg .....
Dazu muss ich erwähnen, dass ich eine Fahrkarte für die 1. Klasse hatte, mein Mann 
hält das für sicherer wenn ich alleine reise. Auf der Hinfahrt war ich auch sehr 
froh darüber, denn in Münster stiegen einige Gruppen ein, die bereits mit Bierflaschen 
auf dem Bahnsteig standen und reichlich Proviant (in flüssiger Form) mit sich trugen.
Als ich Sonntag in Stuttgart in den Wagen einstieg dachte ich, ich bin im falschen 
Film. Alle Abteile waren voll besetzt. Gepäckstücke standen im Gang, die Türen der 
Abteile standen auf, und menschliche Stimmen in schrecklicher Lautstärke schlugen 
mir entgegen.
Ich musste meinen Trolly mehr tragen wie ich ihn rollen konnten und kam kaum durch 
den Gang. Dabei sah und hörte, dass in allen Abteilen Afrikaner saßen die sich so 
laut in fremden Sprachen unterhielten.
Endlich erreichte ich mein Abteil, konnte kaum eintreten weil ein männlicher 
Fahrgast in der Tür stand und sich mit den Damen in meinem Abteil unterhielt 
(ist schreien auch Unterhaltung?). 
Ich quälte mich über die ausgestreckten nackten schwarzen Füße der Reisenden zu 
meinem Fensterplatz vor, inzwischen fuhr der Zug schon ab. Als ich versuchte meinen 
Koffer auf die Ablage zu legen, was mir bei meiner Körpergröße nicht leicht fällt, 
half mir niemand, weder die Damen noch der Herr in der Tür.
Ich sackte völlig erledigt in meinen Sitz und schaute gegenüber in die Augen einer 
älteren (hellhäutigen) Dame, die mich voller Verzweiflung ansah. Sie fragte mich leise 
"Wie weit fahren Sie?", ich antwortete ihr, dass ich in Dortmund noch einmal 
umsteigen müsse, worauf sie mitleidig sagte, "Sie Arme, ich kann schon in Mainz 
aussteigen".
Es war entsetzlich, das Geschnatter und immer redeten mindestens 3 Leute gleichzeitig, 
das klang wie "humba tumba moa bua...." ich schloss meine Augen und hoffte, die 
Herrschaften würden das als Zeichen erkennen, dass ich schlafen möchte und etwas 
leiser reden, aber nein darauf nahmen sie keine Rücksicht. 
Sie trugen Anhänger die mir sagten, dass sie vom Katholikentag in Ulm kamen, und 
waren alle sehr bunt angezogen. Die Dame neben mir trug einen blaubunten Anzug, 
der große Ähnlichkeit hatte mit Schlafanzügen wie ich sie in meiner Kindheit trug.
Ich habe keine Ausländerfeindlichkeiten, aber Sonntag fiel mir meine Einstellung 
schwer. In Köln stiegen sie alle aus, und danach machte der Zugbegleiter eine 
Runde um die Reste. einzusammeln. Der Fußboden sah aus, wie es nach einem 
Kindergeburtstag mit mindestens 30 Kindern nicht aussieht. 
Wie der Zugbegleiter mir sagte sah es in der gesamten 1. Klasse so aus, in jedem 
Abteil, und er bestätigte mir, dass ich in diesem Zug und an diesem Tag wesentlich 
ruhiger und bequemer in der 2. Klasse gefahren wäre.
Von Köln bis daheim konnte ich mich ein wenig erholen, aber das "humba tumba..." 
hörte ich abends daheim immer noch in meinem Kopf brummeln. 
Aber trotz der teils unangenehmen Rückreise war die Hochzeit sowie die 3 Tage auf 
Schloss Ebersberg ein wunderschönes Erlebnis für mich.
Dirk und Damaris an dieser Stelle noch einmal meine herzlichsten Glückwünsche.