5. Internet Treffen
in Regensburg

28. bis 30. September 2007
Spaß hatten wir wieder reichlich, denn ein studentischer Schlossgeist, der als dramatischer Führer im fürstlichen Schloß derer von Thurn und Taxis auftrat, und dabei Visitenkarten verteilte und zu den alternativen Schrumpfmöwen gehört, die sich im weichen Kuschelgras mit den Kormoranen wälzen und dann als Tierschützer auftreten um von Forellen gefressen werden oder nicht gefressen werden, oder?...... Wenn ich mir das jetzt so durchlese bin ich nicht sicher ob alles so stimmt.
Das versteht nun wirklich nur wer dabei war.

Am Freitag gegen Mittag, als die meisten Teilnehmer eingetroffen waren, begannen wir unser Treffen mit einem Kaffeetrinken in einem Cafe in der "Fröhlichen Türkenstraße".

Fröhlich war nicht nur die Straße, sondern auch wir. Nur einer war nicht fröhlich, das war der Himmel, der sich einfach nicht an unsere langfristig festgelegte Abmachung hielt. Nichts mit Sonnenschein, Regen in Mengen kam hernieder.

Aber stört das fröhliche Menschen? Uns jedenfalls nicht.

Um 16.00 Uhr hatten wir eine Verabredung in den hochherrschaftlichen Gemäuern derer von Thurn und Taxis.


Allerdings nicht mit der erlauchten Fürstin sondern mit einem ebenso erlauchten Schloßführer der de facto seinesgleichen sucht.

Sein Wissen war beachtlich, seine akrobatischen Leistungen und Fingerfertigkeiten beim Erzählen beispiellos und unnachahmlich, seine Ausdrucksweise bühnenreif, kurz und gut, er übertraf sämtliche Größen des Showgeschäftes. Harpe Kerkeling könnte von ihm lernen.

Wir erfuhren viel über die Geschichte des Fürstenhauses, behielten wohl eher wenig, weil besagter Schloßführer uns eher zum Lachen als zum Zuhören animierte.

Als er mit theatralischen Gesten verkünde "jetzt komme ich zum Höhepunkt" konnten wir nicht mehr ernst bleiben und hatten Mühe seinen so überaus originell dargebotenen Verkündigungen zu folgen.

Seine Erklärung, wofür ein Fürst früher Visitenkarten benötigte fand indessen großen Anklang bei unseren Herren. Es wurde innerhalb unserer Gruppe gemunkelt, dass bereits am Freitag in Regensburg ein Auftrag über größere Mengen Visitenkarten in Druck ging.

Beim Verlassen des Schlosses hatte der Himmel immer noch kein Einsehen, so dass wir anstelle des geplanten Bummels durch die Altstadt lieber gleich den "Roten Hahn" aufsuchten, wo für uns ein Tisch reserviert war.


Man hatte uns wunschgemäß einen Tisch auf der Galerie eingedeckt, so dass wir relativ ungestört essen und erzählen, und vor allem lachen konnten.

Die Suche nach einem Schlummertrunk gestaltete sich zur vorgerückten Stunde äußerst schwierig, denn sämtliche Gaststätten, Kneipen und Pinten Regensburg waren überfüllt, und das Etablissement wo wir letztendlich landeten, ....


alleine wäre ich dort wohl kaum hereingegangen


... aber lustig war es, vielleicht gerade weil wir in den Polstern eines Shisha Cafes saßen. Probleme gab es mit der Getränkekarte, denn die dort angebotenen Drinks waren den freundlichen Bediensteten leider unbekannt. Wohl dem der Bier trinkt.


Sollte Pina Colada sein,
schmeckte allerdings nach Orangensaft mit etwas Rum

So jedenfalls wurde das im Gästebuch virtuell eingeübte "saufen" gewisser Personen nicht in die Tat umgesetzt.

Samstag morgen stießen noch einige Tagesgäste zu uns --- teils sogar sehr früh.
Das gemeinsame Frühstück im Hotel erwies sich als schwierig, aber dafür hatte Sönke, wie versprochen, die Sonne mitgebracht.

Was konnte jetzt noch schief gehen? Nichts.
Wohlgemut machten wir uns auf in die Altstadt, mußen aber immer wieder stehen bleiben und warten, weil irgendwer irgendwo ein lohnenswertes Motiv sah, und notfalls photographierte man sich halt gegenseitig.


Inzwischen war unsere Gruppe sowas von international, unbeschreiblich. Man hätte die Fingerfertigkeit des Schloßführer gebraucht um das zu beschreiben. Schweiz, Österreich, Deutschland, wobei in gewissen Kreisen größter Wert auf eine exaktere Definition zu Deutschland gelegt wird, also Bayern, Franken (das sind keine Bayern), Baden-Würtemberger, Schwaben, Hessen, Kölner, Ruhrpöttler, Münsterländer und last but not least wurde in Regensburg das "Erwinland" kreiert.

Die internationale Verständigung war, bis auf kleine Rückfragen zwischendurch, auch in diesem Jahr kein Problem.

Bemerkenswert wäre noch, dass man in der Schweiz und in Österreich die gleichen Schuhe kaufen kann, und kauft, und auch trägt, und das in Regensburg.

Vor der City-Tour konnten wir noch den Dom von innen und außen bewundern und photographieren, und getreu dem Motto der Vorjahre, "Jeder photographiert jeden" knipsten wir bei diesem Treffen wieder fleißig um die Wette.

Dafür steigt Mann sogar auf die Dommauern.


Die City-Tour war aufschlußreicher als das was der Schloßgeist äh Schloßführer uns tags zuvor zu übermitteln versuchte. Betreffender Herr sorgte auch weiterhin für unerschöpflichen Gesprächsstoff.

Die in Aussicht gestellte Überraschung, dass der wort- und fingergewandte Herr uns am Nachmittag erneut als Führer zur Verfügung stehen würde, erweckte gemischte Gefühle.

Nach der Bähnchenfahrt schlenderten wir gemächlich, mit genügend Photopausen, zur Steinernen Brücke, um in der "Historischen Wurstkuchl" an der Donau unser Mittagessen einzunehmen. Die Wurstkuchl ist die älteste Wurstbraterei der Welt, so sagte man uns.


Die Historische Wurstküche ist nicht nur eine Touristenattraktion sondern auch ein Kultlokal für die Regensburger sowie Gäste aus aller Welt.



Gestärkt mit Regensburger Würstchen, Sauerkraut, süßem Senf und Semmeln (mit Kümmel) konnte noch eine kurze Photorunde gedreht werden, dann wartete an der Donau ein Traumschiff auf uns, weil wir auf eine Kreuzfahrt gingen. -- So nennt man das in "Insiderkreisen"

Einmal die Donau runter bis zur Walhalla, so stand es im Programm.
Wunderschön war es anzusehen, als das imposante Gebäude am Donauufer auftauchte.


Und mit jedem Meter den wir näher kamen wurde sie schöner.
Das absolut grandiose I-Treffenwetter trug natürlich dazu bei, dass sich uns ein herrlicher Anblick bot.


Bewaffnet mit unseren Kameras erklommen wir (teilweise) mutig die 358 Stufen zu dem imposanten Marmortempel. Mit 128 Büsten und 65 Gedenktafeln wird in dieser deutschen Ruhmes- und Ehrenhalle an 193 Personen und Gruppen erinnert.

Die Gespräche der Rückfahrt wiederzugeben dürfte unmöglich sein.
Ein Herr mit diversen Objektiven ausgerüstet wurde von einem Kormoran geärgert, weil er sich nur bei Aufnahmen mit dem Weitwinkelobjektiv zeigte.


Besagter Herr kündigte den Kormoranen die Freundschaft, war beleidigt und photographierte ab sofort lieber Möwen, die nach Aussage mehrer Personen zu klein geraten sind. Sie wurden kurzerhand verbal zu Schrumpfmöwen mutiert.


Regensburger Schrumpfmöwen


Wie in Insiderkreisen zu erfahren war, wird demnähchst das Buch "Die somatische Mutation der Regensburger Schrumpfmöwe" auf dem Markt erscheinen.

Und als ein gewisser Dreikäsehoch einen frechdreisten Käfer, der zum dritten Mal seinen/ihren Körper betatschte, mit einer schwungvollen Bewegung in die Donau beförderte, erhielt besagter DKH von einer Maulwurfsschützerin einen Vortrag über "alternativen Tierschutz" der sich gewaschen hatte.
Zum Glück hat Rolf ein Erinnerungsphoto von dem kecken Körperbetatscher gemacht, bevor dieser ein Bad in der Donau nehmen mußte.

danke Rolf für dieses Photo

Der nächste "Vortrag" befaßte sich mit Forellen die wahrscheinlich Kormorane fressen, und wer oder was dann noch im Kuschelgras zu finden war, ist nicht mehr zu erklären. Ebenso die Bedeutung dieses irritierenden Kreisverkehrs auf hoher See.
Wahrscheinlich der Wegweiser zum Kuschelgras.



Inzwischen wurden aus den Schrumpfmöwen durchgeschrumpfte Schrumpfmöwen, den Unterschied erkennen allerdings nur wahre alternative Tierschützer.

Der wendige Schloßführer hätte es uns bestimmt alles erklären können, augenscheinlich war Wollis Einfluß nicht groß genug gewesen, denn der Cicerone versetzte uns.

Auch unter dem Tisch spielten sich äußerst interessante Dinge ab. Lohnenswerte Photomotive gibt es überall.


Nach der wunderschönen "Kreuzfahrt", wollten die Photosüchtigen sich entlang der Donau und der Steinernen Brücke austoben, während die mitgeschleppten Göttergatten oder andere Fußmüde sich lieber in eins der schnuckeligen Lokale setzen zum "saufen", aber real nicht virtuell -- und Kaffee natürlich.

Und was wir bei der Phototour alles so gesehen haben, bzw. was mir so vor die Linse gekommen ist, das waren Motive wie man sie selten findet.


~~ seltsame Wesen ~~


~~ super Schlitten ~~


~~ Hexenverbrennung??? ~~

Den Abend beendeten wir im Asamsaal beim Augustiner, wo man uns ebenfalls einen großen Tisch in einer etwas separaten Ecke reserviert hatte.


Sogar den Eingang hatte man für uns geschmückt


Das Gästebuch des Lokals war eine Herausforderung. Wir waren es uns und unserem Ruf schuldig, dort einen Eintrag zu hinterlassen, der in seiner Form und Genialität nicht übertroffen werden kann.

Seither wissen wir, dass eine Person "es nicht war" (was auch immer) eine andere "leider" am Internet Treffen teilgenommen hat, und --- es wurde alles im Gästebuch niedergeschrieben.


Geniale Photos des Jahres wurden geschossen.
Gewisse Gästebücher geben ausreichend Information zu dem Hintergrund dieses Photos. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.


Warum der Herr unten eine Zahl vorzeigt ist bisher ungeklärt.
Der monströse Stuck Vorhang hinter ihm weist eindeutig königlich-bavarische Spuren auf, der Zusammenhang von Person und Hintergrund wird zur Zeit noch erforscht.





Schattenhafte Randfiguren (s. Pfeile) die ihren Senf dazu gaben, waren ebenso anwesend.

Die Lachsalven nahmen kein Ende.


... man lacht mit links wohlgemerkt

Leider verließen uns Eva sowie Maria am späten Abend und Dagmar und Wolli verabschiedeten sich ebenfalls zur vorgerückten Stunde. Die restlichen 12 hielten noch eine Weile durch, nur einen Caipi, den gab es auch an diesem Abend nicht.


Das gemeinsame Frühstück am Sonntag war leider kein gemeinsames Frühstück. Der Frühstückraum war wieder überfüllt und man war froh überhaupt einen Sitzplatz zu finden.

Und dann hieß es Abschied nehmen, denn bis auf uns reisten alle am Sonntag ab.

Es war mal wieder ein schönes Treffen, bei dem sich die Lachfalten so richtig breit machen konnten, wir werden noch lange davon zehren, --- bis wir uns dann hoffentlich alle wiedersehen.


Regensburg ist eine Reise wert, und ein Internet Treffen ist immer eine Teilnahme wert.

Teilnehmer des Treffens (Namen sind mit den Berichten verlinkt):

Bine und Hermann
Dagmar und Wolli / 2. Bericht von Dagmar
Eva
Gabi und Uwe
Karin
Maria
Petra
Rolf
Sönke
Sternlein
Thea
und natürlich Erwin und Agnes
Photos von Regensburg ::hier::

Wenn Du magst, darfst Du gerne etwas in mein Gästebuch zu dem Bericht schreiben.