Gestern waren wir nicht mit dem Rad, sondern mal wieder zu Fuß unterwegs, wir haben die Rieselfelder erkundet. Leider blieb es bedeckt, ich hätte mir etwas Sonne für meine Bilder gewünscht.
Die Rieselfelder sind ein von Menschenhand geschaffenes Feuchtgebiet, etwa 6 km nördlich von Münster, auf den ehemaligen Verrieselungsflächen der Stadt, sie sind inzwischen ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel.
Bis 1975 wurde die 6,4 km² große Fläche für die Stadt Münster als Rieselfeld genutzt. Im Laufe der Jahre hatten zahlreiche Wasser- und Watvogelarten hier ein ideales Rast- und Brutgebiet gefunden.
Mit dem Bau der neuen Großkläranlage in Münster fielen die Rieselfelder trocken und sollten nach den Plänen der Stadt Münster in ein Industriegebiet mit Stichkanal und Eisenbahnanschluss verwandelt werden.
Aber es kam anders, 1977 hat das Land Nordrhein-Westfalen einen Teil der Fläche von der Stadt Münster für Naturschutzzwecke gepachtet.
1978 folgte die Auszeichnung als Europareservat und 1983 die Anerkennung als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung.
Seitdem sind die Rieselfelder nicht nur Zufluchtsort für bedrohten Vogelarten sie sind gleichzeitig ein beliebtes Ausflugsziel für die Münsteraner Bevölkerung.
Es gibt geführte Wanderungen, die von der dort ansässigen Biologischen Station angeboten werden, aber man kann alleine auf Rundwanderwege unterschiedlicher Länge die Rieselfelder erkunden.
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Ein Aussichtsturm ermöglicht einen guten Rundumblick.
In der Ferne der Mounte Scherbelino (Scherbenberg) wie die ehemalige Müllhalde von Münster gerne genannt wird.
Monte Scherbelino von der anderen Seeseite
Der Aussichtsturm von der anderen Seeseite
Schön, dass der Mensch doch ab und zu noch an die Natur denkt.
Da sorgen die Mitglieder von NaBu schon für :ja:
Das ist ja richtig was für Vogelbeobachter.
LG, ‚Franka‘
Ein Mitglied unseres Filmclubs hat vor Jahren (als man noch mit Super 8 filmte) einen 45 Minuten langen Film über die Flora und Fauna der Rieselfelder gedreht.
Mit diesem Film hat er u. a. das Bestreben der Leute unterstützt, die für den Erhalt des Gebietes gekämpft haben – letztendlich erfolgreich.
Das was mein Clubkollege dort alles gesehen, photographiert und gefilmt hat, habe ich allerdings in dem Umfang noch nie dort gesehen.
…das gebiet kenne ich auch noch aus den 70ern. Auf dem weg zum KÜ gings da immer längs. Es ist ein schönes naturschutzgebiet und naherholungsgebiet für die münsteraner
…gruß uli
Da hat sich aber einiges gegenüber den 70ert geändert.
Dieses Feuchtgebiet, welches wir umrundet haben, war damals noch gar nicht da. Auf der (guten alten) Karte vom Münsterland, die mein Mann immer noch hat ist dieser See noch gar nicht zu sehen.
Diese alte Karte vom Münsterland wird nicht mehr gedruckt und sie ist unvergleichlich besser als alles was heute hergestellt wird.
Hallo Agnes!
Ein Glück, dass nicht alle Gebiete verbaut werden und noch reine Natur zu sehen ist.
Lieben Gruß
Lemmie
In den Rieselfeldern ist nichts verbaut worden, das gesamte Gebiet ist Naturschutzgebiet geworden.
War allerdings ein längerer Weg mit vielen Bürgerprotesten etc.
Tja, siehst du, das war genau unsere Fahrradtour vom 1. Mai. Da mir die Rieselfelder so gut gefielen, war ich mit meiner Freundin vor wenigen Wochen noch einmal dort, um ein paar Fotos zu machen. Leider war das anfänglich schöne Wetter später dann nur noch bedeckt und sehr windig, sodass ich auf Fotos weitgehendst verzichtet habe. Auf dem Aussichtsturm waren wir auch. Da das ganze Gebiet aber nich optimal zugänglich ist, werde ich auf einen erneuten Versuch verzichten.
Nette Erinnerung :jubel:
lg aNette
Ihr seid bestimmt weiter gefahren als wir gewandert sind, wir haben nur den kurzen „Wasser-Wander-Weg“ gemacht.
Vor einigen Jahren haben wir mit Freunden dort mal eine Kutschenfahrt gemacht, und schon damals fand ich, dass man zu wenig von den Vögeln sieht.
Deshalb wollte ich immer schon mal einen Spaziergang dort machen, aber ich sehe es genau wie Du, vieles ist nicht gut zugänglich, lediglich die Beobachtungseinrichtungen (tolles Wort :augenklimper: ) sind geeignet überhaupt etwas zu sehen.
Man kann dort zwar herrliche und in Ruhe spazieren gehen, aber wegen etwaiger Photomotive braucht man nicht hinzufahren.
Die Weiterentwicklung dieser Rieselfelder finde ich wunderbar. Und die Vögel danken es dem Menschen …
Herzlich, do
Viele Menschen haben hart darum gekämpft, dass dort keine Industrie angesiedelt wurde, und als Naherholungsgebiet für die Stadt Münster wird es auch gut angenommen.
Gut, wenn nicht jedes ehrgeizige Projekt in die Tat umgesetzt wird. Ohne eine intakte Natur nutzt uns auch irgendwann die ganze Ökonomie nichts mehr. Schön dass hier die Natur Vorfahrt hatte.
LG, Georg
Es war sogar im Gespräch dort ein Atomkraftwerk zu erbauen.
Wenn man sich den Blick vom Tum auf die Landschaft so ansieht und sich vorstellt, dass dort ein Atommeiler stehen würde!!
Das wäre ja noch schlimmer… :schrei:
In den 70er dachte man da noch anders drüber, aber heute — unvorstellbar.
Wie gut, dass die Naturschützer sich da durchgesetzt haben.