Hexenpfad in Tecklenburg

In Tecklenburg gibt es einen ausgewiesenen Wanderweg, den Hexenpfad, ich hatte davon auf dem Münsterland Portal gelesen. Wir machten uns also auf und suchten (und fanden) den besagten Tecklenburger Hexenpfad.

Allerdings starteten wir nicht im Ort Tecklenburg, sondern schenkten uns das erste Stück des Weges und begannen direkt an der Hexenküche. Die Hexenküche ist eine Gesteinsformation am Hang des Teutoburger Waldes nahe der Burgruine.

Der Überlieferung nach trafen sich dort in früher Zeit, in einer verborgenen Höhle, die Hexen um ihre Zaubertränke zu mischen. Begleitet wurde die Herstellung von feierlichen Zeremonien und Tänzen auf dem Hexenplatz. Bei den Tänzen soll auch der Teufel teilgenommen haben, angeblich kann man an den Felsen heute noch die Vertiefungen finden, welche (laut Sage) seine Fußabdrücke hinterlassen haben.

Nachdem wir die Hexenküche durchwandert hatten, gingen wir am Hang des Teutoburger Waldes entlang und gelangten zu Rolands Grab. Ein Felsraum, der früher mit einer Tür verschlossen war, man erkennt noch heute die Stelle wo die Scharniere angebracht waren. Angeblich wurde Bonaventura Roelants (Roelant = Roland), ein Belgier der sich Gut Hülshoff (liegt am Hang des Teutos) gekauft hatte, hier begraben.

Die nächste Sehenswürdigkeit am Hexenpfad ist der Heidentempel. Das erste Stück des Weges war recht angenehm zum Laufen, aber dann gings rauf, nicht gelaufen, sondern rauf geklettert (gekraxelt), das war kein Spaziergang mehr, das war für uns zu viel. (Auf ca. 100 Metern Wegstrecke steigt der Weg von 130 m Höhe auf 167 m an, das sind ca. 37% Steigung).

Aber warum Heidentempel?

Es wird in Sagen aus germanischer Vorzeit berichtet, dass der Heidentempel zunächst eine germanische Kultstätte (eine Opferstelle von Mensch und Tier für den Gott Wotan) gewesen sei, später dienten die Felsen christlichen Zwecken.

In der oberen, kleineren Nische soll ein Messer zum Töten der Opfertiere seinen Platz gehabt haben. In der großen Nische darunter soll eine Schale zum Auffangen des Blutes gestanden haben. Das überschüssige Blut soll dann über die Rinne am Fuße des Felsens abgeflossen sein.

Im Mittelalter, nach der Christianisierung, sollen die Nischen dann für Devotionalien (Madonnenbilder oder Kreuze) und für das ewige Licht zur Marienverehrung genutzt worden sein.

Wir suchten die in der Beschreibung erwähnten Nischen in der Mauer, und nur weil ich mich einmal umschaute habe ich sie entdeckt.

Nach der Strapaze zum Heidentempel gelangten wir zum Hermannsweg, auf dem es dann (wieder) gemütlich Richtung Tecklenburg ging.

Unterwegs kommt man am Bismarckturm vorbei, der wurde 1851 errichtet. Der Unterbau einer Windmühle, die um 1906 aufgrund mehrfachen Blitzeinschlags ausbrannte, wurde im Jahr 1908 für den Bismarckturm verwendet.

Wanderweg (GPS)

Die Geschichte der Hexenküche bei Tecklenburg beim Münsterland Portal, zum Lesen und als Potcast zum Anhören.

Hexenküche

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Rolands Grab

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Heidentempel

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Hermannsweg und Bismarkturm

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