Wenn zwei sich vor Gericht streiten, tun sie gut daran,
Beweismittel vorzulegen. Sowohl der Bischof in Münster, wie auch der
Graf in Steinfurt beauftragten ihre Zeichner, Karten anzufertigen.
Um 1596 entstand diese Karte der Reichsgrafschaft Steinfurt, auf der
am Rande das Dorf "Detten" zu sehen ist. Diese Karte war bereits Alfons
Lüke bekannt, der sie auf dem Titel seines Buches "Auf karger Krume"
abdruckte. Ein Jahr später legte der Bischof von Münster eine Karte
vor, die Willi Colmer vor einigen Wochen vorgestellt hatte.
Um 1596 entstand die Karte der Reichsgrafschaft Steinfurt, die der
Bentheimer Pfarrer Heinrich Nehmer zeichnete und colorierte.
Im Osten
direkt an der Ems ist das Dorf Detten zu erkennen
So tauchte Emsdetten gegen Ende des 16. Jahrhunderts gleich zweimal auf Karten
auf. Gewissermaßen eine doppelte Premiere.
Entscheidend beeinflusst haben die Karten den Prozess vor dem
Reichskammergericht im Speyer nicht. 18 Prozesse wurden 1716 zwischen Steinfurt
und Münster geführt, bei denen es um Grenzverläufe und Fragen der
Gerichtsbarkeit ging. Der Konfessionsstreit trug zur Eskalation 1564 bei, als
der Graf in Steinfurt den Johannitern die Große Kirche wegnahm und mit einem
lutherischen Prediger besetzte. Münster konterte daraufhin mit einer
Handelssperre gegen die Steinfurter.