Ein lohnenswerter Ausflug um Kultur und Geschichte Maltas zu entdecken, ist ein Besuch in Mdina, der einstige Hauptstadt. Bevor die Kreuzritter Valletta zur gut befestigten Stadt ausbauten, war Mdina die Hauptstadt der Insel. Die Stadt hat heute nur noch 236 Einwohner (Dez. 2013).

Die Geschichte von Mdina reicht mehr als 4000 Jahre zurück. Die Stadt kann für sich den Ursprung des maltesischen Christentums beanspruchen, denn hier soll der Heilige Paulus gelebt haben, nachdem er im Jahre 60 n. Chr. vor der Insel Schiffbruch erlitten hatte.

Schon von weitem kann man die imposante Silhouette der mittelalterlichen Stadt erkennen, die auf einem 185 Meter hohen Ausläufer des Dingli-Plateaus liegt. Sie erhebt sich über das ansonsten flache Land und allein der Anblick ihrer gewaltigen Mauern und der prächtigen Kathedrale ist einen Besuch wert.

Sobald wir das Stadttor passiert hatten, schien die Zeit plötzlich stehen geblieben zu sein. Unzählige kleine enge Gassen verwinkeln die Stadt und lassen das Gefühl aufkommen, man sei mit einer Zeitmaschine 2.000 Jahre zurückgeflogen. Bei einigen Gassen hatte ich das Gefühl, jeden Moment kommt Jesus mit seinen Aposteln um die Ecke.

Die Kathedrale St. Paul ist der ursprüngliche Bischofssitz, doch diese Aufgabe teilt sie seit 1816 mit der St. John´s Ko-Kathedrale in Valletta. Hinter der einfacher doppeltürmiger Fassade befindet sich ein prächtig ausgestalteter dreischiffiger Innenraum. Der Boden ist mit farbigen Marmorgrabplatten ausgelegt, während das Deckengewölbe mit sizilianische Malereien (Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus) ausgemalt ist.

Man bemerkt überall den starken katholischen Glauben, denn an vielen Hauswänden befinden sich Verzierungen mit Bildnissen von Jesus, der Heiligen Maria, St. Paulus oder anderen biblischen Figuren.

Berühmt sind auch die vergoldeten Türklopfer, besonders die in der Form eines Delphins.

Neben der interessanten Baustruktur bietet Mdina den super Ausblick auf Malta. Von der Stadtmauer am Bastion Square hat man einen unbeschreiblichen Panorama-Blick über die ganze Insel. Bei gutem Wetter kann man von hier einen Großteil der Insel überblicken. und bis nach Valletta sehen.

Zurecht wird Mdina auch die "Citta Vecchia" (Alte Stadt) oder "Citta Notabile" (Edle Stadt) genannt.

Als großen Minuspunkt empfand ich jedoch, dass an einigen Plätzen und vor etlichen interessanten Gebäuden in der Stadt moderne PKWs parkten. Dieser Anblick schmälerte den Eindruck einer stillen und mittelalterlichen Stadt doch stark.