Eine Hornissenkönigin
Unter Hornisse (Vespa crabro) versteht man im deutschsprachigen Raum eine Art der sozialen
Faltenwespen (Vespidae), die zur Gattung der Großwespen oder umgangssprachlich Hornissen
(Vespa) gezählt wird.
Die Hornisse ist die größte in Mitteleuropa lebende soziale Faltenwespe. Die Körpergröße
der Königin beträgt bis zu 35 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter und
die der Drohne 21 bis 28 Millimeter. Sie bildet einjährige Staaten. Ihr Flug erinnert
eher an den eines großen Käfers als an den einer Wespe. Weltweit sind bisher zehn
geografische Farbformen beschrieben worden.
Die Königin gründet im Frühjahr allein ein Nest,
indem sie die erste Wabe und den Beginn einer Schutzhülle aus einer papierartigen Masse aus
zerkautem Holz fertigt. In diese Wabe legt sie befruchtete Eier, aus denen Larven schlüpfen,
die sie selbst bis zur Verpuppung mit Insekten füttert. Aus diesen Larven entstehen
Arbeiterinnen, auch Hilfsweibchen genannt, die der Königin dann fast alle Arbeiten abnehmen.
Im Herbst – auf dem Höhepunkt der Volksentwicklung – schlüpfen junge Königinnen und
Männchen (Drohnen). Die Drohnen entstehen aus nicht befruchteten Eiern, haben also nur
einen Satz Chromosomen. Allein die begatteten jungen Königinnen überwintern. Der Rest des
Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht
wieder besiedelt.
Die Hornisse kann durchaus ein wehrhaftes Tier sein, wenn es darum geht, ihr Nest zu
verteidigen. Die Gefährdung für Menschen und deren Haustiere durch die Hornisse wird
jedoch in aller Regel übertrieben - sie ist wesentlich geringer, als es im Volksmund
verbreitet wird (Sprichwort: "7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen").
Das Gift ist vergleichbar mit dem von Bienen und anderer Wespen, allerdings nicht
identisch - es weist sogar eine geringere Toxizität auf. Der Hornissenstich wird
jedoch etwas schmerzhafter als der einer kleineren Wespe empfunden. Gründe hierfür
liegen im sehr hohen Anteil des Neurotransmitters Acetylcholin, einer als brennend
empfundenen Substanz im Hornissengift. Zudem verursacht der größere Stachel-Durchmesser
und die Länge des Stachels, der in tiefere, empfindlichere Hautschichten eindringen kann,
ein höheres Schmerzempfinden.
Stiche durch Hornissen lassen sich durch einen respektvollen Umgang fast sicher vermeiden.
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