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Haus Stapel

© by agnes
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Haus Stapel bei Havixbeck ist ein klassizistisches Wasserschloss. Neben der Burg Hülshoff und Haus Havixbeck ist Haus Stapel die dritte architektonische, kulturhistorische Sehenswürdigkeit in Havixbeck.

Für den Bau von Haus Stapel wurde ein ganzer Wald abgeholzt und ein kompletter Steinbruch abgeräumt.

Das Schlossgut Haus Stapel gehörte stets landadeligen Familien. Es wurde in seiner gesamten Geschichte niemals verkauft, sondern gelangte nur über die weibliche Erbfolge in andere Familien, wie Anfang des 16. Jahrhunderts an die im Münsterland weit verbreitete Familie von Kerckerinck. Dieser Zweig der Familie nannte sich danach von Kerckerinck zu Stapel.

Ende des 18. Jahrhunderts starb die Familie "von Kerckerinck zu Stapel" im Mannesstamm aus. Die Erbtochter Maria Theresia heiratete im Jahr 1801 im Alter von 15 Jahren Ernst Konstantin Freiherr von Droste zu Hülshoff, einen Onkel der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Aus dieser Ehe gingen 22 Kinder hervor, von denen aber nur etwa die Hälfte das Erwachsenenalter erreichte und keines Nachkommen hatte. Für diese große Familie wurde das heutige Schloss gebaut.

Annette von Droste Hülshoff kam regelmäßig in das Haus Stapel, um ihre Cousinen und Cousins zu unterrichten. Allerdings war es keine beglückende Aufgabe. So äußerte sie über ihre Verwandten:

„In Stapel geht noch immer so zwischen Hängen und Fallen, gott weiß was das Ende seyn wird! Die Mädchen werden alle Tage häßlicher und widerlicher.“

Als das letzte der Kinder im Jahre 1880 verstarb, erbte den Besitz Klemens Freiherr Droste zu Hülshoff, Neffe von Annette und Urgroßvater der heutigen Besitzerin. Er bestimmte seinen Sohn Friedrich zum Erben, der nicht heiratete und die älteste Tochter seines Bruders Clemens, Ermengard, adoptierte.

Seit 1956 befindet sich das Haus im Besitz der Familie Raitz von Frentz. Die Familie zog Ende der 1960er Jahre aus und bezog einen Neubau in der Nachbarschaft. Die Schlossanlage wurde sukzessive neu vermietet, unter anderem an verschiedene Künstler. Eine Besichtigung der Anlage ist nur von außen möglich.

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Die Fotos entstanden in mehreren Jahren zu verschiedenen Jahreszeiten

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Stapler Mühler

Seit dem frühen Mittelalter existierten bei Haus Stapel umfangreiche Stauanlagen, von denen sich tiefe und breite Gräben im Schlosspark bis in die heutige Zeit erhalten haben. In diesen Gräben wurde das Wasser der Münsterschen Aa gestaut, um eine große Fischereianlage zu betreiben.

Ein weiteres Wehr diente zum Betrieb der zum Schloss gehörigen, nur wenige Meter flussabwärts gelegenen Stapler Wassermühle, deren Technik inzwischen zurückgebaut wurde. Das Gebäude ist heute ein Privatmuseum, das vom letzten Müller Heinz Seesing eingerichtet wurde.
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