Klause bei Kastel

Nicht weit von Saarburg entfernt liegt (man möchte fast sagen hängt) eine Kapelle auf einem Hochplateau oberhalb der Saar. Von Kastel-Staadt aus ist diese gut zu erreichen.

Die Ursprünge der Klause gehen zurück zur Zeit der Kreuzzüge. Als Erinnerung an Golgatha wurden Kammern sowie eine Grabnische (das Heilige Grab) in den Sandsteinfelsen gehauen. Die Pfarrkirche St. Johann Baptist wurde ebenfalls zu dieser Zeit errichtet.

Fromme Einsiedler gruben Höhlen in den weichen Sandstein, um hier hoch über der Saar abgeschieden als Eremiten zu leben.

Um 1600 errichtete der Franziskaner Mönch Roméry eine zweigeschossige Kapelle, die ebenerdig einen Kirchenraum und darüber die Wohnung des Eremiten enthielt.

Bis zur Französischen Revolution wohnten und lebten hier Eremiten, nach der französischen Besetzung verfiel die Kapelle.

Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. ließ die verlassene Ruine der Klause zu einer Grabkapelle für den böhmischen König Johann den Blinden (König Johann von Böhmen – aus dem Hause Luxemburg) ausbauen. Mit dem Aufbau der Klause beauftragte Friedrich Wilhelm den Architekten Karl Friedrich Schinkel. Der berühmte preußische Architekt fertigte die Entwürfe für die Kapelle.

Im Kapellenraum steht noch heute der für die Gebeine des sagenumwobenen Königs angefertigte Sarkophag aus schwarzem Marmor. Auf dessen Deckenplatte liegt eine bronzene Nachbildung der böhmischen Königskrone mit dem Reichsapfel.

Zum 500. Todestag Johanns von Böhmen wurde 1846 ein Stabkreuz auf der Plattform aufgestellt. Die Gebeine des böhmischen Königs ruhten von 1838 bis sie 1946 in der Klause, dann wurden sie in die Kathedrale von Luxemburg überführt.

Der traumhafte Blick vom Sandsteinplateau sowie die mittelalterlichen Felskammern ergänzen den ohnehin sehr lohnenswerten Besuch.

Leider fanden dort zur Zeit Reparaturarbeiten statt, so wir erstens nicht alles besichtigen konnten, und zweitens ein „schreckliches“ Gerüst etliche meiner Bilder stört.

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Weitere Fotos von der Klause sind auf meiner Website

mosaic


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12 Antworten zu Klause bei Kastel

  1. Liebe Agnes,
    trotz Baugerüst sind Dir wieder wundervolle Eindrücke aus dieser Region gelungen und die besondere Atmosphäre ist in den Bildern erkennbar.
    Alte Gemäuer mit Geschichte ziehen auch mich immer in ihren Bann!
    Ein sonniger Mai-Gruß an Dich von Helga

    • Agnes sagt:

      Es hat mich schon geärgert, dass die Kapelle so eingerüstet war, und auch sonst waren oft Leitern und „Baukram“ insgesamt im Weg.
      Am schönsten fanden wir es, dass wir dort die ganze Zeit alleine waren, außer dem Mann an der Pforte der den Eintritt kassierte und den Arbeitern, die sehr ruhig arbeiteten.
      Es war so wunderschön ruhig dort, keine schnatternden Touristen, wir haben diese Ruhe und Stille genossen.

  2. Ingrid sagt:

    Das ist ja eine unglaubliche Lage. Ich werde es auf meine Liste setzen, denn das würde ich auch gerne mal sehen. Ihr seid zu Fuß hoch, nehme ich an?
    LG, Ingrid

  3. do sagt:

    Deine Ausführungen zu den trotz Baugerüst gelungenen Fotos sind sehr informativ. Wunderbar, dass ich mal wieder ein Kleinod kennengelernt habe.
    Herzlich, do

  4. minibar sagt:

    Liebe Agnes,
    wer dort alle lebte und war.
    Sogar das Heilige Grab haben sie errichtet.
    Danke, dass ich mitreisen durfte.
    deine Bärbel

  5. Edith T. sagt:

    Ein imposantes Gemäuer ist das, liebe Agnes. Ein Besuch dort lohnt sich bestimmt.
    Was soll das Schloss Saarfels denn kosten? Ich hätte Interesse :totlach:
    Liebe Grüße,
    Edith

    • Agnes sagt:

      Der Herr der die Eintrittsgelder kassierte sagte 3,5 Mio. Euro.
      Wir ich herausgefunden habe stimmt das aber nicht, aber dazu kommt noch ein Eintrag in der nächsten Woche.
      Mein Mann war auch interessiert *lach*

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