Schönes und trauriges in der Märkischen Schweiz

Vor 2 Jahren haben wir Urlaub in der Märkischen Schweiz gemacht. Ich werde häufig gefragt wo das liegt, daher hier die Erklärung: In Brandenburt, zwischen Berlin und der Oder (oder Polen). Das ist ein zauberhafter Landstrich. Natur pur, und die Landstraßen, beidseitig mit wunderschönen Bäumen besäumt, diese Alleen haben es mir einfach angetan. Noch nie sah ich so schöne Baumalleen. Viele herrliche Schlösser gibt es dort, teilweise wunderschön als Hotel restauriert.

Trotz der vielen Schlösser und Burgen, die wir hier im Münsterland haben, muss ich sagen, so schöne Schlösser wie ich dort sah, haben wir hier nicht.

Unsere Burgen dienten in erster Linie der Verteidigung, sie sind fast alle mit Wassergräben umgeben, meistens verhinderten Zugbrücken ein unerlaubtes Betreten, eine Schutzburg eben. Die Schlösser in Brandenburg sind prunkvoll und haben keinerlei Vorrichtungen der Abwehr (Schießscharten etc.), sie demonstrieren Geld und Reichtum.

Wir hatten damals vor zwei Jahren schon davon geträumt noch einmal in die Gegend zu fahren, und haben es jetzt umgesetzt. Das verlängerte Wochenende bot sich dazu an, ich nahm noch ein paar Ferientage dazu, so dass sich der Kurzurlaub auch lohnte.

Und wieder sind wir begeistert von den Naturschönheiten dieser Landschaft. Besonders schön sind zu dieser Jahreszeit die strahlend leuchtenden Rapsfelder.

Als wir an der Oder standen, flog plötzlich, nur wenige Meter über uns, ein Storch vorbei. Noch nie sah ich einen Storch aus dieser Nähe. Es sieht so elegant aus, wie der riesige Vogel seine Flügel spannt. Auch das Geräusch der Flügel ist beeindruckend.

Wir haben wieder viel gesehen, und den Aufenthalt sehr genossen. Unser Hotel war einfach zauberhaft (siehe das Photo vom Spruchbild des Monats), ganz abseits in der Natur gelegen. Morgens beim Frühstück auf der Terrasse konnten wir viele verschiedene Vögel hören, ein Kuckuck rief, ein Specht hämmerte ganz in der Nähe, und vor unseren Augen lag nur Natur und ein wunderschöner See. Zum Glück waren wohl alle Hotelgäste Naturliebhaber, denn es war nie laut, jeder schien lieber der Natur zu lauschen als eine laute Unterhaltung zu führen.

Wir sind voller Eindrücke und werden sicher noch lange von der Erinnerung an diese schönen Tage leben.

Ich könnte allerdings im nächsten oder übernächsten Jahr direkt noch einmal hinfahren, so gut hat es mir wieder gefallen.

In Kürze gibt es auch Photos auf meiner Website, ich werde mich beeilen, wenigsten einen Teil fertig zu stellen.

Allerdings besuchten wir auch geschichtsträchtige Orte, die nachdenklich bis ergriffen machten. Die Seelower Höhen, wo im April 1945 noch eine furchtbare Schlacht stattfand, bei der innerhalb von vier Tagen zehntausende Soldaten verschiedener Nationen ums Leben kamen.  33.000 russische, 12.000 deutsche sowie 5.000 polnische Soldaten verloren in diesen 4 Tagen ihr Leben – und das wenige Tage vor Kriegsende. Man fröstelt wenn man die Gedenkstätte besucht.

Wir standen auch am Ufer der Oder, an der Stelle, nordöstlich der Seelower Höhen wo die Rote Armee erstmals die Oder-Neiße-Linie überschritt. Das stimmt nachdenklich wenn man dort steht, und sich vorzustellen versucht, was damals geschehen ist.

Auch die Reste der Gefechtsgräben und den Shukow-Bunker der Roten Armee auf dem Reitweiner Sporn haben wir (allerdings vor zwei Jahren) gesehen. Von hier leitete Marschall Shukow die Schlacht um die Seelower Höhen.

Leider haben wir zu unserer Schulzeit sehr wenig, eigentlich gar nichts, über die Deutsche Geschichte dieser Jahre erfahren. Bei uns endete der Geschichtsunterricht 1933 und begann wieder mit Beginn der Bundesrepublik.

Wir sind seit 2 Jahren damit beschäftigt, diese Lücken, die wir in der Deutschen Geschichte haben zu füllen.

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Leider habe ich mein Spruchbild des Monats nicht zum 1. Mai online stellen können, aber nun ist es da.


~~ Bild ist verlinkt ~~

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Auch aktuelle Bilder der Aktion „1 Motiv x 12“ habe ich gestern, als wir zurück kamen, noch aufgenommen, und auch die sind online.

http://www.agnes-welt.de/projekte/mein-baum/
~~ bitte anklicken ~~

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9 Antworten zu Schönes und trauriges in der Märkischen Schweiz

  1. Eveline sagt:

    April-Mai fällt’s nicht so auf, aber die 14 Tage im April ist mächtig was geschehen, da hat sich dein Baum fest „angezogen“ :freu:

    Herausragend: das Morgennebelfoto (nehme ich an) links bei den Monatsfotos, ist das eine wundervolle Stimmung, ganz ganz toll!! :jubel:

    Wie schön, dass ihr so eine feine Zeit hattet, klingt nach ein paar richtig schönen Tagen mit viel Baumeln für’s Seelchen :freu:

    Griassle, Eveline

  2. Agnes sagt:

    @ Eveline

    Danke für Deinen Kommentar liebe Eveline.
    Nein das erste Bild der Reihe 1 Motiv x 12 ist kein früher Morgennebel, das war nachmittags kurz vor 15.00 Uhr.
    Es war an dem Tag so nebelig und diesig.
    Ich versuche immer die Photos in etwa zur gleichen Uhrzeit aufzunehmen.
    Ansonsten habe ich schnell Pech mit der Sonne, dass die falsch steht.

  3. Helga/Rheinland sagt:

    Liebe Agnes,
    die Schilderung Deiner Eindrücke hat mich sehr gefangen genommen; so authentisch kamen sie bei mir an. Das war für Dich und Deinen Mann eine spürbar erholsame und beeindruckend schöne Kurzreise.
    Die Gefühle zur Gedenkstätte kann ich sehr gut nachvollziehen, denn ähnliche Orte besuchten wir auch schon mehrmals. Das hat mich auch immer sehr mitgenommen und noch lange beschäftigt.
    Dein Monatsbild ist wieder einmal perfekt; Spruch und Foto bilden eine Einheit.
    Überraschend ist das letzte Bild ‚Deines’ Baumes; das Grün ist deutlich satter geworden und die Wiese ebenfalls.
    Liebe Grüße von Helga

  4. Agnes sagt:

    @ Helga

    Die Besuche solcher Gedenkstätten nahmen aush uns sehr mit Helga, dann schleicht man mit ganz bescheidenen Gefühlen von dannen.
    Danke für Deinen Kommentar liebe Helga, auch zu den Photoseiten.

  5. pETRA sagt:

    Hallo Agnes,
    freut mich für Euch, dass es so schöne Tage waren, wenn auch etwas von der traurigen Historie überschattet.
    Dein Monatsfoto gefällt mir sehr sehr gut – der Spruch passt super. Und den Baum schaue ich jetzt auch noch an!

    Liebe Grüße
    pETRA :winke: :drueck:

  6. Bettina sagt:

    Hallo Agnes,

    vielen Dank für deinen Urlaubsbericht. Wie ich lesen kann hattet ihr ein paar schöne Tage und ich hoffe ihr habt euch gut erholt.
    Ich freu mich schon auf die Fotos.

    GRüßle Bettina :freu:

  7. Lemmie sagt:

    Liebe Agnes!

    Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Auch ich mache sehr gerne Urlaub in der Heimat.
    Die Erinnerung an die Nachkriegszeit und das viele Elend ist uns „Alten“ noch bewusst. Leider gibt es auch hier in Österreich Gruppierungen, die wieder in dieses schreckliche Fahrwasser der Hitlerzeit einbiegen wollen.
    Immer wieder ist mir der Spruch „Wehret den Anfängen“ im Gedächtnis.
    Er ist wieder hochaktuell.
    Hoffentlich hat die Mehrheit der Menschen hier gelernt von den verhängnisvollen schrecklichen Zeiten.

    Ein schönes Muttertagswochenende wünsche ich Dir
    Lemmie

  8. Agnes sagt:

    @ Petra

    Auch wenn einiges trauriges ist, wenn man solche Orte besucht. Wir hatten es ja so geplant und wollten uns ein bißchen mehr mit der deutschen Geschichte auseinander setzen.
    Danke für Deine Worte zum Monatsbild.

    @ Bettina

    Ja Bettina, die Erholung ist auch nicht zu kurz gekommen. Photos habe ich leider immer noch nicht fertig, bis auf das Monatsphoto halt ;-)

    @ Lemmie

    Wir können nur hoffen, dass man aus diesen traurigen Erfahrungen gelernt hat und so etwas nie wieder vorkommt.
    Aber wir haben ja auch schöne Ecken dort gesehen und besucht, es war ein sehr schöner Urlaub.

  9. Liebe Agnes,
    in unserem Bezirk Berlin-Reinickendorf haben wir sogar eine
    Straße mit allen Laubbäumen, die es hier so gibt. Und Du hast
    eine kleine beschauliche Reise hinter Dir, die nicht nur erholsam,
    sondern auch lehrreich war. Herzlichen Dank für die super Schilderung und die herrlichen Fotos. Es ist immer wieder ein
    Genuß, Dein Weblog anzuklicken.
    Und noch eins, wir haben in der Schule zum Schluß nur noch
    die Bismarckzeit durchgenommen. Aktuelles gab es nicht. Drum
    hat unsere Generation viel aufzuholen.
    Ich wünsche Dir noch viele solcher Reisen …
    alles Liebe und Gute wünscht Dir Margot

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