Advent

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken.
Das ist die liebe Weihnachtszeit.
Ich höre ferner Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich stehn.
Es sinkt auf meine Augenlider
ein goldner Kindertraum hernieder:
Ich fühls, ein Wunder ist geschehn!

Theodor Storm
* 14. September 1817 in Husum
† 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen

Advent


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6 Antworten zu Advent

  1. Heinz-Josef sagt:

    Liebe Agnes,
    Ein sehr schönes Gedicht bringst Du zum 4. Advent. Ich wünsche Dir und deiner Familie eine wunderschöne besinnliche Weihnachtszeit und ein neues Jahr mit viel Gesundheit, Freude und Glück. Wollen wir mal hoffen, das sich die nicht so schönen Dinge nur sehr sparsam zeigen.
    Alles Gute
    Heinz-Josef

  2. Edith T. sagt:

    Schööön – mehr muss ich gar nicht dazu sagen!
    Liebe Grüße,
    Edith

  3. do sagt:

    Danke für das Gedicht. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich Storm sehr mag.
    Herzlich, do

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