Herbstfluss

Herbstfluss

Der Strom trug das ins Wasser gestreute
Laub der Bäume fort. –
Ich dachte an alte Leute,
Die auswandern ohne ein Klagewort.

Die Blätter treiben und trudeln,
Gewendet von Winden und Strudeln
Gefügig, und sinken dann still. –

Wie jeder, der Großes erlebte,
Als er an Größerem bebte,
Schließlich tief ausruhen will.

Joachim Ringelnatz
(1883 – 1934)


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6 Antworten zu Herbstfluss

  1. Lemmie sagt:

    Liebe Agnes!
    Das ist diesmal ein sehr ernstes Gedicht von Ringelnatz.
    Dein Foto ist großartig.
    Lieben Gruß
    Lemmie

  2. do sagt:

    Bild und Gedicht sind einfach nur wunderschön …
    Herzlich, do

    • Agnes sagt:

      Es freut mich, wenn Du auch findest dass beides gut harmoniert.
      Ich gebe mir auch immer viel Mühe Gedicht und Bild passend zusammenzustellen.

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